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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0118
Bruno, der Gründer des Klosters St. Märgen

Noch im neuesten Kirchenführer von St. Märgen im Schwarzwald1 ist zu
lesen: „Die Gründung des Klosters liegt in den Jahren 1108—1120. Gründer
ist der damalige Straßburger Dompropst und spätere Bischof B r u n o (gestorben
1162 als Domherr von Bamberg) aus dem mächtigen Grafengeschlecht
der Hohenberger."

Diese Angaben sind den Ausführungen Josef Baders vom Jahre 1866 entnommen2
. In der Zwischenzeit hat sich jedoch die Wissenschaft wiederholt mit
dem Klosterstifter Bruno beschäftigt und kam zu anderen Resultaten. Zwar
bestehen über den Namen des Gründers und seine Propstwürde zu Strafiburg
keine Zweifel, aber daß er später Bischof geworden und als Domherr zu
Bamberg 1162 gestorben sei, ist längst widerlegt, auch seine Herkunft aus
dem Geschlecht der Grafen von Hohenberg als unmöglich nachgewiesen '.

Bekanntlich hieß das um 1110—1115 entstandene Kloster der Augustiner-
Chorherren zuerst Cella sancte Marie, dann Sankt Marienzell, 1384
Sankt Märien, 1468 Sankt Meryen, woraus dann Sankt Märgen wurde4.

Die Gründung des Klosters

Urkundlich steht über die Anfänge der Stiftung kein genaues Datum, sondern
lediglich folgendes fest:

1. 1108—1120: „Der Vorsteher D. und die Mönche des Klosters sancte
Marie bitten flehentlich den Bischof Ulrich von Konstanz, ihr
Kloster dem Abte von S t. P e t e r zu unterstellen, der sich schon bisher
wie ein guter Vater um ihre Anliegen kümmerte. Denn das sei die hauptsächlichste
Not, die auf ihnen laste: Der Konvent sei an Zahl und körperlicher
Gesundheit so geschwächt, daß sie kaum dem Kirchendienste genügen könnten
. Wegen der verschiedenen Sprachen und der bereits erfolgten Flucht
einiger Brüder sind unsere Landsleute erschreckt und wollen nicht mehr zu
uns kommen. Aus dem gleichen Grunde fürchten sich die Fremden und Einheimischen
gegenseitig vor einander4."

2. 1108—1120: Derselbe Vorsteher schreibt dem primiciarius A. von Metz:
„Ich lasse die von Bruno, dem Propste zu Straß bürg, mit Hilfe

1 „Sankt Märgen", Kunstführer Nr. 539, fünfte Aufl. 1963, 16 Seiten, Verlag Schnell ii. Steiner, München;
Verfasser Dr. Herrn. Ginter.

2 Bader, Josef, Schicksale der eliem. Abtei St. Margen in „Freiburger Diözesanarchiv" Jg. 2, 1866, 210 ff.

3 Ehemalige Burg auf dem Oberhohenberg bei Dettingen. Ludw. Schmid, Geschichte der Grafen von
Hohenberg und „Monumenta Hohenbergica", 1862.

4 Bader a. a. O. 221 nach N e u g a r t , Cod. dipl. Alem. I, 49; Krieger, Albert, Topograph. Wörterbuch
f. d. Großh. Baden II, 1905, Sp. 762 f., wo ebenfalls irrig Bruno als Bischof von Straßburg angesehen
wird.

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