Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0078
Privilegs für das dem Grafen Birclitilo gehörige Villingen durch Kaiser
Otto III. im Jahre 999 wird ebenfalls die Förderung des Verkehrs über den
Schwarzwald im Auge gehabt haben.

Der Verkehr von Breisach und vom Schönberggebiet herauf ins Zartener
Becken bewegte sich südlich der Dreisam. Am „oberen Werd" vor dem späteren
Schwabentor befand sich ein alter Flußübergang, welcher zu der berühmt
gewordenen Straßengabel bei Oberlinden führte. Den von hier aus weiterführenden
Landwegen einerseits in Richtung Herdern, andererseits in Richtung
Lehen—Umkirch kam zunächst nur örtliche Bedeutung zu.

Nach der Gründung und mit dem Aufblühen Freiburgs wird deutlich, daß
der Llauptverkehr sich auf der West-Ost-Linie zwischen Breisach und den
Schwarzwaldübergängen abspielt. Der Verkehr Freiburgs nach Ost wie nach
West geht durch das Schwabentor, dort befand sich die Zollstelle, und mit
diesem Zoll war auch das „Geleit im Breisgau", d. h. die Aufgabe des Straßenschutzes
, verbunden13. Die Bedeutung des auffallend selten genannten Martinstors
(bzw. Norsinger Tors) und der „niederen Brücke" für den Verkehr muß
geringer gewesen sein14.

Bereits die Zähringer haben den Versuch gemacht, den Nord-Süd-Verkehr
bei Riegel vom Kaiserstuhlrand fort nach Südosten auf Freiburg umzuleiten.
Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt werden die alten
Verbindungswege zwischen den Dörfern von Denzlingen her über Gundelfingen
und Zähringen in die Stadt Fernverkehrsbedeutung gewonnen haben.
Das Mönchstor in der Neuburg an der Straße nach Zähringen wird im 13. und
14. Jahrhundert überaus häufig genannt.

Was den Namen F r e i b u r g betrifft, so haben wir erwähnt, daß die
erste Nennung zu 1091 erscheint, als Herzog Bertold IL „in proprio allodio
Brisaugie Friburch cioitatem initiauit". Hier kann man nun „Friburch" ebensogut
wie zu civitatem zu allodio ziehen. Dann wäre die Bedeutung die, daß
Bertold auf seinem Eigengut Freiburg eine civitas, also wohl eine Burgsiedlung
, zu erbauen begann. Dafür, daß der Name Freiburg schon vor der
Benennung der Burg vorhanden war, dürfte überdies sprechen, daß dieser
Name kaum von der 1091 erbauten Veste auf einen Markt übertragen worden
sein wird. Der Name erscheint für eine Dynastenburg völlig unpassend, er
kann nur nachträglich von einer Siedlung, die aus bestimmten Gründen bereits
so hieß, auf die Veste übergegangen sein. Vielleicht hatte diese zunächst gar
keinen eingebürgerten Namen. Als Herzog Friedrich von Schwaben 1147 vor
die Veste Zähringen zog und eine zweite sehr starke Burg Herzog Konrads
von Zähringen eroberte, kennt Otto von Freising, der die Angelegenheit
berichtet, ihren Namen nicht. Das meiste spricht dafür, daß es sich um die
Veste Freiburg handelt, die einzige damals bekannte sicher zähringische Burg,
die in der Nähe liegt. In den Quellen erscheint sie zuerst 1220 als Castrum de
Friburc, die Veste von Freiburg, 1226 zuerst als Castrum Friburcli, ebenso
weiter 1234, 1243, 1255 usw. Hier soll zugleich vermerkt werden, daß die Veste
über der Stadt Freyburg an der Unstrut nicht denselben Namen hatte, sondern
Neuenburg hieß, während der Name der alten Burg auf dem Thalberg über
Freiburg in Lothringen unbekannt geblieben ist. Es besteht also kaum ein

13 W. Stülpnagel in: Kreisbeschreibung Freiburg I, S. 239.

34 Das „Norsinger Tor" kommt von 1300—1316 vor, immer in Verbindung mit Heinrich dem
Schmied, und noch einmal 1348 in Verbindung mit Rüdin dem Schmied (Hefele, Freib. Urk.-
Buch Bd. 3).

78


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0078