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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0130
Ein verschwundenes Gäßle in Alt-Freiburg

Von Werner Korn

Bangeschichtliche Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau
der historischen Fassade des Sickingen-Palais in der Freiburger Salzstraße
führten auf die Spur eines längst verschwundenen Gäßchens, das im Mittelalter
von der Salzgasse bis zum Münsterplatz führte. Der Grundstücksplan
des Gebietes zwischen der Salz- und Schustergasse zeigt den Verlauf des im
18. Jahrhundert überbauten Gäßles; ebenso läßt dieser Plan die im Laufe der
Jahrhunderte eingetretenen Veränderungen und Überschneidungen der einzelnen
Hausgrundstücke erkennen, wobei die ursprüngliche Aufteilung in Hofstätten
von 50X 100 Fuß (etwa 16X32 Meter) nicht nachweisbar ist. (Diese
Feststellung deckt sich mit dem Plan von Professor Noack „Die Zähringer-Altstadt
", der für dieses Areal keine Hofstätteneinteilung zeigt.)

Der Stadtplan Gregorius Sickingers von 1589 zeigt (im Bildausschnitt unten
rechts) das „Allmendgesslin", wie es genannt wurde, und auch einen an der
Südseite der Schustergasse gelegenen Platz, in den es mündete. Seine Fortsetzung
führte ursprünglich in nördlicher Richtung weiter bis zum Münsterplatz
. Über das stückweise Verschwinden des Gäßchens hat Professor Fritz
Geiges einige Daten in seiner „Geschichte eines Freiburger Bürgerhauses" zusammengestellt
. Dieser im Jahrlauf 51—53 (1926) des „Schau-ins-Land" veröffentlichte
Aufsatz behandelt das gleiche Grundstücksareal, insbesondere
jedoch jenes der Schuhmacherzunft zwischen Schuster- und Salzgasse.

Ob das „Allmendgäßchen" ein öffentlicher Weg war, ist fraglich. Es führte
eine „Teuchelfahrt", das heißt ein Seitenstrang der Wasserleitung in hölzernen
Röhren (den „Deichein"), durch dieses Gäßchen, der von der Deichelleitung in
der Salzgasse abzweigte. Die Bezeichnung „Allmendgesslin" (ebenso wie „Allmendplatz
" für den kleinen Platz an der Schustergasse) besagt nur, daß der
Grund und Boden der Gemeinde, das heißt der Stadt, gehörte. Der Anfang
des Gäßles an der Salzgasse war an der Westseite des später erbauten Palais
der Familie von Sickingen, des nachmaligen Großherzoglichen Palais, und zwar
in der zweiten Fensterachse von links. Der Stadtplan-Ausschnitt (Abb. 2) zeigt
an der Schustergasse (deren alter Name Wammergasse lautete) eine Mauer
mit einem Tor. Da für den etwa zwei Meter breiten Durchgang die Bezeichnung
„verschlossenes Gäßchen" gebraucht wird, muß auch an der Salzgasse
eine Art Torabschluß vorhanden gewesen sein. Die Deichelleitung lief „gegen
ritter brunnen zuo". Sie speiste den Brunnen auf dem Grundstück der „Trinkstube
zum Ritter" zwischen Münsterplatz und Schustergasse. Auf diesem
Grundstück, das der Ritterschaft gehörte, entstand 1756 der Neubau des Hauses
„Zum Ritter", den der Reichsfreiherr Ferdinand Sebastian von Sickingen in

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