Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0170
Willen durch zwey Rahtsherren als Ratsherren Horn fieligen und Ratsherren
Stromeier dem Hoehloblichen Magistrad in Freiburg ist ingehendiget worden,
welches gleich lutend auf stemfelbabir über geben worden. Wentzinger mp."
Dieser Bestätigungsvermerk stimmt mit den bei P.P. Albert veröffentlichten
An gaben und Daten der Testamentsübergabe81 überein. Aus den Fundumständen
der Kopie läßt sich schließen, daß Karl Hägelin das Wentzinger-
Testament ebenfalls nicht nach dem Original publizierte, sondern dazu die
im Stadtarchiv aufbewahrte Abschrift benützt hatte. P. P. Albert hinwiederum
brachte seine Wiederholung des Wortlautes in einer orthographisch etwas
modernisierten Form heraus.

Josephus Wentzinger zu Mördingen, nächster Anverwandter des Künstlers,
verdient durch die Nennung im Testament Johann Christian Wentzingers
unsere Aufmerksamkeit. Ihn zeichnet aus. daß er 1773 neben dem Barockmeister
als einziger den Familiennamen Wentzinger trug und, mit großer
Kinderschar gesegnet, die Hoffnung auf ein Fortgedeihen des Geschlechtes
erweckte. Über Joseph Wentzinger einige Angaben in kurzer Zusammenfassung
: Am 7. Februar 1720 in Merdingen geboren, im November 1731 in die
Rosenkranzbruderschaft der Heimatpfarrei aufgenommen82, 1749 mit Catha-
rina Fräntzlerin verheiratet, übernahm er nach dem Tod des Stiefvaters
Joseph Gall83 das elterliche Anwesen und vermutlich auch die Küferwerkstatt.
Ein „Güehter Register" des Merdinger Gemeindearchivs bescheinigt ihm 1753
den Besitz des Hauses sowie 4V2 Juchert Ackerland, IV4 Juchert Matten und
5 Mannshauet Reben als Eigentum84. Zusammen mit dem Stiefbruder Johannes
Gall85 pachtete er 1753 die gemeindeeigene Sandgrube zur wirtschaftlichen
Nutzung80. Für „2 oxen und 2 Kieh" zahlte Joseph Wentzinger 1775 Hirtenlohn
in die Gemeindekasse87. Sein Name taucht anläßlich von „Graß Ver-
lehnungen" oder der Aufstellung von Berainen immer wieder unter den Einträgen
auf88. Das alles ist nicht außergewöhnlich. Niemand würde mehr von
ihm reden, hätte ihn nicht Johann Christian Wentzinger im Testament verewigt
. In den Genuß der ausgesetzten 400 Gulden gelangte Joseph Wentzinger
jedoch nicht, weil er noch vor dem Künstler das Zeitliche segnete. Sein
berühmter Cousin Johann Christian starb erst fünf Jahre nach ihm80. Als
sich der Freiburger Stadtrat anschickte, den Letzten Willen Wentzingers zu
erfüllen90, sandte die Stadtkanzlei am 4. Juli 1797 über das Gräflich Friedrich
v. Kagenegg: Amt in Mördingen „dem Bruderssohn seines seeligen Vaters,
Joseph Wenzinger zu Mördingen" einen Testamentsauszug mit der Auf-

81 Wie Anmerkung 3, S. 65.

82 Wie Anmerkung 39, S. 16.

83 f 15. 2. 1752 Merdingen.

84 Gemeindearchiv Merdingen, IV, 3, Fasz. 92.

85 wie Anmerkung 41.

8li Wie Anmerkung 34, Gemeinderechnung 1753/54.

87 Gemeindearchiv Merdingen, IV, 3, Fasz. 93, Fürthen Lohn Einzug Register der gemeine! Mördingen
Pro anno 1775.

88 Gemeinderechnungen im Gemeindearchiv Merdingen, IV, 3, Fasz. 92 und 93. — Stadtarchiv
Freiburg, B 356, Breiggen oder Widergrüenisch = Zehends Beräin = und Erneüerung 24. November
1753, Nr. 4, 6 und 23.

8!> Siehe Sippentafel II.

1,0 P. Albert, „Christian Wenzinger 1710—1797 — Zur Erinnerung an dessen hundertjährigen
Todestag" im Schau-ins-Land, 24, 1897, S. 3, Protokollauszug vom 4. Juli 1797.

168


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0170