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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0162
Der Basler Hof in Freiburg

Von Joseph Schlippe

Der Basler Hof, heute Sitz des Regierungspräsidiums Südbaden, ist
ein um seiner Geschichte und um seines Kunstwertes willen verehrungswürdiges
Baudenkmal. In seiner Grundgestalt wesentlich ein Werk des ausgehenden
fünfzehnten Jahrhunderts, wird er als Profanbau an Alter nur
übertroffen von den im dreizehnten Jahrhundert errichteten Bauten Frei-
burgs, den Tortürmen und dem ältesten Rathaus mit seiner Gerichtslaube.
Sein breitgelagerter, erkergeschmückter Baukörper, der von zwei stolzen
Staffelgiebeln eingerahmt wird, ist der letzte Zeuge aus alter Zeit an dem
Hauptstraßenzug der Stadt, der ehemals als Markt dienenden „Großen Gaß",
der heutigen Kaiser-Joseph-Straße. Zwar übertrumpfen neue Kaufhäuser neben
und gegenüber von ihm maßstäblich den fast ein halbes Jahrtausend
älteren Bau. Aber durch die Würde seiner Gesamterscheinung und das kunstvoll
schmückende Detail ist der Basler Hof ihnen weit überlegen und wahrt
in stiller Ausgewogenheit seine Eigenart und seinen Alterswert, Abb. 1.

Der Bauherr und die Hausherren des Basler Hofes von 1500 bis heute

Vor bald 500 Jahren als Haus und Hof vom großzügigen Ausmaß eines
Patrizierhauses errichtet, diente der Basler Hof erst als Stadtpalais eines der,
höchsten Beamten des Kaisers Maximilian L, um fast ein Jahrhundert später
das Refugium des Basler Domkapitels zu werden, wodurch er sich den heute
im Volksmund üblichen Namen erwarb. Nach der Rückkehr der Basler Domherren
in die Schweiz wurde der Basler Hof zum Amtssitz hoher Landesbehörden
, aber ursprünglich war er kein Amtshaus, sondern das noble, großbürgerliche
Stadthaus eines hochbedeutenden Gelehrten. Staatsmannes und
Mäzens: Konrad Stürtzel, ein Franke aus Kitzingen am Main, gehörte
zu den sieben ersten ordentlichen Professoren der 1456 gestifteten Freiburger
Universität. Schon bei ihrer Eröffnung am 27. April 1460 rühmte der erste
Rektor ihn als „eine der sieben ehernen Säulen im Hause der Weisheit". Im
Laufe einer über 20jährigen Lehrtätigkeit als Universitätsprofessor in Freiburg
war Stürtzel einmal Dekan der Artistenfakultät und zweimal Rektor
. Zu seinen Schülern zählen unter anderen der berühmte Kanzelredner des
Straßburger Münsters, Geiler von Kaysersberg, und das Haupt des
elsässischen Humanistenkreises, Jacob W i m p h e 1 i n g in Schlettstadt.

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