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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0012
In Breisach hängt im Münster noch ein originelles Votivbild der Cleopha
von Pf orr geb. Reinach, das ihre Heilung von der Gicht zeigt. Durch
seine Frau Magdalena Schnewelin zum Wiger wurde der frühere
Straßburger Stättmeister Claudius Böcklin von Böcklinsau Grundherr
im Breisgau. Sein Sohn Wilhelm, kaiserlicher Rat und Landvogt, später
Hofpfalzgraf und Dompropst von Magdeburg, liegt in der schönen, nach ihm
benannten Kapelle des Freiburger Münsters begraben.

Sehr viel Adel wurde damals durch kaiserliche Dienste hier ansässig. Die
bedeutendste Erscheinung ist Lazarus von Schwendi, Herr auf Burkheim
und Kirchhofen, der bekannte Feldherr und Staatsmann. Mit Reute und
Holzhausen wurde der österreichische Vizekanzler Matthias Held von Arle
belehnt, von dessen Erben dann der Kanzler der Ensisheimer Regierung, der
Freiburger Andreas Harsch, diese Herrschaften kaufte. Johann Ulrich von
Stadion, erzherzoglicher Rat und Obervogt, wurde durch Heirat mit dei
letzten Ankenreut Herr zu Umkirch. All diese Familien blieben aber
nur kurz im Breisgau. Dagegen gingen die Nachkommen des Dr. Konrad
S t ü r z e 1, Kanzlers Maximilians I., ganz im einheimischen Landadel auf.
Stürzeis Schlösser in Buchholz und Hugstetten sind verschwunden bzw.
umgebaut worden, doch lebt die Erinnerung an den bedeutenden Mann
weiter durch die Stürzelkapelle im Freiburger Münster und durch sein
Palais auf der Kaiserstrafie, das jetzige Regierungspräsidium 12.

Eine große Zahl von Namen taucht nur für eine Generation im ausgehenden
16. Jahrhundert als Mitglieder der Breisgauer Ritterschaft auf, die
B e s o 1 d etwa als Besitzer von Ohrensbach, die Brempt13 als Teilherren
zu Riegel oder die Breuning mit einem Haus in Freiburg. Für Jahrhunderte
gehörten dagegen die aus dem Aargau stammenden Wessenberg
zu den führenden Familien. Sie waren durch eine Heirat mit Barbara von
Krotzingen hier ansässig geworden und erhielten später noch die Güter
der Ampringen. Ihr Sitz war das Schloß in Feldkirch; als Prinzenerzieher
bekleideten sie im 18. Jahrhundert wichtige Posten am kursächsischen Hofe,
und aus einer späteren Generation sind die Brüder Ignaz-Heinrich als letzter
Generalvikar der Diözese Konstanz und Johann Philipp als österreichischer
Ministerpräsident in die Geschichte eingegangen. Die letzte des Geschlechts
starb als Witwe des französischen Ministerpräsidenten Jules Favre.

Die Zeit bis zum Dreißigjährigen Krieg brachte die folgerichtige Fortsetzung
dieser Entwicklung, die immer mehr aussterbende einheimische Familien
durch Männer aus habsburgischem Dienst ersetzte. So wurden der Hofkanzler
Dr. Strauß, die Räte Friedrich von Altstätter und Hieronymus
M an icor vonCasez Mitglieder der Ritterschaft. Im Leben des einheimischen
Adels spielten diese Geschlechter jedoch eine geringe Rolle, da
sie meist außer Landes lebten. Wichtiger für die hiesigen Verhältnisse war es,
daß die oberschwäbischen Falkenstein durch Kauf der Herrschaften
Rimsingen und Hausen 1630 ansässig wurden. Um die gleiche Zeit erwarb
der Basler Fürstbischof Wilhelm Rinck von Baldenstein, aus

12 Schlippe, Joseph: Der Basler Hof in Freiburg. Schau-ins-Land 84/85. Freiburg 1966/67.

13 Der kaiserliche Feldzeugmeister Adrian v. Brempt, ein Westfale, wurde 1508 Burgvogt zu
Breisach. Sein Sohn Max heiratete Anastasia v. Blumeneck, Teilherrin zu Riegel, die 1581
starb und im Freiburger Münster begraben ist.

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