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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0016
Comes Palatinus und Bürgermeister von Freiburg wurde. Durch seine Frau
Maria Helbling von Hirzfelden erbte er das von ihrem Vater
erworbene ritterschaftliche Dorf Buchholz, und als „Bayer von Buchholz
" wurde sein Sohn geadelt. Aus einem Häuptergeschlecht von Uri
stammte Wolf Friedrich von Beroldingen, der durch Heirat mit einer
Erbtochter der Schenck von Castell das Wildtal23 bekam, das aus
dem Besitz einer der vielen Linien der Schnewelin herrührte. Während
des spanischen Erfolgekrieges war der Graf D u r a n 24 aus Katalonien auf
Seiten Erzherzogs Carls gestanden und hatte deshalb seine Heimat verlassen
müssen. Nun sorgte das Kaiserhaus für seinen Sohn, indem es ihm 1738 die
Hand der Erbin von Neuershausen verschaffte, der Freiin von Tiebold t.
Deren Vater, der Rittmeister Jacob von Tieboldt aus Schlesien, hatte 24 Jahre
früher auf die gleiche Weise das Gut mit der damaligen Erbin, Anna Catha-
rina von Kageneck, erheiratet. Von dem kaiserlichen Proviantkommissar
Johann Georg von Grechtler erwarben die Grafen H e n n i n die Herrschaft
Hecklingen. Sie gehörten zu den zahlreichen Lothringern, die nach der
Heirat ihres Herzogs Franz Stephan mit Maria Theresia in habsburgische
Dienste getreten waren. Gleicher Herkunft waren die Schackmin, die in
Hugstetten die Lehen der erlöschenden Stürzel von Buchheim
bekamen. Aus Frankreich stammte der Freiherr von Duminique, der
in kaiserliche Dienste getreten und mit der Erbin des Göll sehen Besitzes
das Dorf Heimbach erheiratete. Freiburger waren die Freiherrn von
Fahnenberg, Herren zu Burkheim, die Nachkommen des Stadtschreibers
Franz Ferdinand Meyer, der seine Vaterstadt vor der Zerstörung bewahrt
hatte.

All diesen Geschlechtern so verschiedener Herkunft stand nur noch ein
knappes halbes Dutzend aus dem Breisgau stammender Familien gegenüber,
die Freiburger Harsch25 und Fahnenberg26, die Roggenbach,
die Freiherrn von Baden27 mit ihrem Schloß in Liel und die letzte übriggebliebene
Linie der Schnewelin28, die nach ihrem Sitz als Herren von
Bollschweil bezeichnet wurden. Die Matrikeln dieser Zeit sehen sogar
noch bunter aus. Der Ritterschaftspräsident Hannibal Schauenburg29
hatte nämlich eine sehr erfolgreiche Neuerung eingeführt, die einer engeren
Verbindung der Ritterschaft ' zum Kaiserhof dienen sollte. Man verlieh
nämlich einflußreichen Staatsmännern in Wien die Mitgliedschaft30 mit allen

23 Stülpnagel, Wolf gang: Wildtal, ein breisgau-ritterschaftlicher Ort. Schau ins-Land 82. Frei
bürg 1964.

24 Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien. Spanisches Gesandtschaftsarchiv.

25 Nachkommen des vorderösterreichischen Kanzlers Andreas Harsch, Besitzer der Grundherr
Schäften Holzhausen und Reute. Erloschen mit dem 1872 in Freiburg gestorbenen Carl Freiherrn
v. Harsch.

26 Ausgestorben zu Beginn des 20. Jahrh.

27 Erloschen 1830 mit dem Staatsrat Carl Freiherr v. Baden. Sein Grab auf dem Alten Friedhof
in Freiburg.

28 Den letzten, 1836 gestorbenen Schnewelin beschreibt Roggenbach a. a. O. als „ein
zwerghaftes, mit Stentorstimme begabtes Männchen".

29 Vater des Grafen Christoph Schauenburg, 1717—87, der als Kreishauptmann von Freiburg
1757 den sog. Weiberkrieg verschuldete und in Ungnade fiel.

30 U. a. der österreichische Hofkanzler Graf Seilern, Hofrat Freiherr v. Imbsen, der böhmisch österreichische
Hof Vizekanzler Frh. v. Bartenstein.

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