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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0027
Nimburg errichtet wurde30. 1368 kamen die Pfalzgrafen von Tübingen in den
Besitz der Burg und nannten sich Grafen zu Tübingen und Herren von Lich-
teneck. So auch Konrad, der 1518 noch unter Vormundschaft des Rudolf von
Blumeneck stand. 1536 nannte er sich Herr zu Lichteneck und Limburg; sein
Vater hatte sich 1498 den halben Teil der Limburg bei Sasbach gekauft. Seine
erste Frau war Johanna Gräfin von Bitsch, ein Name, der ohne das „von"
heute noch in Sasbach sehr verbreitet ist.

Die Beziehungen zu Endingen sind zu verschiedenen Zeiten urkundlich
belegt31. Mit Rücksicht auf diese historischen Tatsachen und wegen der nach-
barschaftlichen Lage hat die Stadt Endingen vor einigen Jahren eine neue
Straße „Lichteneckstrafie" benannt.

Das Wappen der Herren von Lichteneck war ursprünglich ein gespaltener
Schild mit Schildrand. Nach Besitznahme der Burg durch die Pfalzgrafen von
Tübingen führten sie ihr Wappen, auf gelbem Grund eine Kirchenfahne in
Rot mit drei Längsbahnen. Der fast weififarbene Spangenhelm zeigt goldene
Rostbänder. Darüber eine rote Bischofsmütze. Links und rechts hiervon
schwarz-grüne Ornamentik.

Als linken Schildhalter sehen wir eine schmucke Frau. Ihre rechte Seite ist
aber, nachdem das Glas früher wohl sehr beschädigt wurde, schlecht ergänzt
worden. Sonst könnte diesem zarten Wesen nicht einfach der Kopf eines Tieres

vielleicht ein Hund aus einer Jagdszene als Ersatz dienen. Der Landsknecht
von der anderen Seite ist noch gut erhalten. Der helle Panzer ist golden
geschmückt; ein bärtiges Gesicht und darüber der breite Federhut.

Die Säulen dieser Scheibe zeigen einige Besonderheiten. Auf dem Postament
sehen wir einen Dudelsackpfeifer, das Schwert an der Seite. Über einem
Früchteornament vom rechten Säulenschaft ist ein Teufel in der Gestalt eines
behaarten Tieres dargestellt. Oberhalb der in kleinen Dimensionen gezeigten
Stifter sind runde Schriftbänder. Dieses Teilstück wurde wohl später eingefügt
.

Interessant wieder die Kleinkunst am Rock des Schildträgers und bei der
Blume neben seinem Fuß.

Stark in seiner Aussagekraft ist das Teilstück im Bogeilfeld. Die Szene
zeigt uns, wie eine Frau auf dem überdeckten Stein Platz genommen hat. Ihr
Verehrer spendiert ihr einen Trunk. Daneben wohl der Begleiter des Herrn.
Sein Esel bekam die Reiseflasche mit dem Getränke am Sattel festgemacht.
Und dieses ganze Bild in natürlicher Größe nur etwa 12 X 16 cm.

10 Alexius von P f i r t — 1 529 (Tafel V, 3; VIT, f; VIII, i)

Die gut erhaltene Scheibe zeigt ihre Säulen mit unterschiedlicher Formgestaltung
in drei Farben. Eine Frau ist Schildhalter; guterhaltenes interessantes
Bogenfeld.

Als Ministerialen des gleichnamigen Grafengeschlechtes waren die Herren
von Pfirt im Dienste des Hauses Habsburg. Burg und Stadt Pfirt sind im
Oberelsaß, südlich von Altkirch. Die Erbtochter des Grafenhauses, Johanna,

30 Naeher + Maurer „Die Alt Badischen Burgen und Schlösser" 1896, S. 104.

31 STAE, u. a. Urk. 74 a; 135 — 1567 Febr. 21 erneuert Konrad von Tübingen Lichteneck Bürgermeister
und Rat der Stadt Endingen die Rechte über den Hornberger Hof daselbst.

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