Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0054
handenen Einhöfe, besonders aber der alten, im allgemeinen die Erkennung
des ursprünglichen Gehöftes nicht zuläßt, daß die ältesten Höfe Quereinheits-
höfe sind und daß die gestelzten Einhofformen fehlen.

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich, wenn man die Schwarzwaldhäuser
in die Betrachtung einbezieht. Für den Nordschwarzwald hat eine ungedruckte
Arbeit von U. Pfrommer ergeben, daß das Gehöft auf der Enz-Nagold-
Platte in fünfzehn Dörfern um 1690 noch die Hof form an sich gewesen ist, was
Schröder die Vermutung aussprechen läßt, daß es im mittleren und südlichen
Schwarzwald auch so gewesen sein könnte. Unabhängig von dieser Annahme
ergibt sich aus den Untersuchungen von Schilli über die Herkunft der Heidenhäuser
, daß der Einhofgedanke in der Form des quergeteilten Einhofes
schon im 13. Jahrhundert da gewesen sein muß, da die ältesten Heidenhäuser
aus dem 15. Jahrhundert stammen und Schilli für die Entwicklung einer so
vollendeten Konstruktion mindestens zwei Jahrhunderte ansetzt. Unter dieser
Voraussetzung muß man zwangsläufig annehmen, daß während oder vor der
Besiedlung des Schwarzwaldes irgendwo im Umland eine ähnliche Form gebräuchlich
gewesen sein mußte. Da aber die von Schröder beobachtete Uniwandlung
der Gehöfte in Einhöfe frühestens im 16. Jahrhundert begonnen
hat, ergibt sich eine Differenz von drei Jahrhunderten.

Folgende vier Möglichkeiten bieten sich für die Erklärung der heutigen
Verhältnisse an: Erstens der quergeteilte Einhof ist hier die ursprüngliche
Hof form und die Gehöfte sind durch deren Erweiterung entstanden. Zweitens
haben sich Gehöft und Einhof gleichzeitig aus dem Haufenhof entwickelt als
zwei verschiedene Formen, die Wirtschaftsgebäude mit der Wohnung zu
kombinieren. Drittens wurde der Einhof von den Einwanderern nach dem
Dreißigjährigen Krieg mitgebracht und hat sich wegen der geringen Bau
kosten durchgesetzt. Aus dem Schweizer Mittelland ist das dreisässige Einhaus
(quergeteilter Einhof) bekannt (wie weit es sich zurückverfolgen läßt, kann
nicht gesagt werden), so daß dieses von den Schweizer Einwanderern eingeführt
worden sein könnte. Viertens gibt es die Möglichkeit, daß der Einhof
sich vor dem Dreißigjährigen Krieg aus dem Gehöft entwickelt hat und da
nach wegen der geringeren Baukosten bevorzugt wurde. Die zweite und die
vierte Erklärung sind auf Grund meiner Untersuchungen in den sechs Gemeinden
am Tuniberg beide möglich. Für die Entstehung des Einhofes aus
dem Gehöft sprechen die von der Tübinger Schule gefundenen Ergebnisse im
südwestdeutschen Raum östlich des Schwarzwaldes, während für die gleich
zeitige Entstehung von Einhof und Gehöft aus dem Haufenhof, die Differenz
von 300 Jahren zwischen der Entwicklung der Schwarzwaldhäuser und der
Einhoftypen Schröders und die Untersuchungen von Ehemann, der ein Ne
beneinander beider Hofgedanken seit dem Mittelalter verfolgen konnte, an
zuführen sind.

Literaturverzeichnis

Bossert, ]. Geschichte des zur Markgrafschaft Baden-Durlach ehemals Hoch-

berg-Badenweilerschen Herrschaft „niedere Vogtei" gehörigen Ortes
Opfingen. Freiburg 1904.

Creutzburg, N.,

Eggers, H. u. a. Freiburg und der Breisgau. Freiburg 1954.

44


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0054