Freiburger historische Bestände - digital

Nachbemerkung zu: Einwanderungen aus der Schweiz

In: Schau-ins-Land 86 (1968), S. 131 136 (Paul Priesner)

In meiner obengenannten Arbeit im 86. Jahrlauf (S. 131 ff.) dieser Zeitschrift
schrieb ich, daß wir bei der Beantwortung der Frage nach den Ursachen
der Wanderbewegung auf Vermutungen angewiesen seien. Herr Professor Dr.
Karl Siegfried Bader in Zürich wies die Schriftleitung dankenswerterweise
auf zwei Veröffentlichungen hin („Der Bauernkrieg" in „Historisch
-Biographisches Lexikon der Schweiz" und „Der Bauernkrieg von 1653
in der Landschaft Basel" von Prof. Dr. A. Heusler), aus denen hervorgeht,
daß die Auswanderungen aus der Schweiz eine Folge der gescheiterten Erhebungen
der Bauern im Jahre 1653 in den Kantonen Zürich, Basel, Bern, Solo-
thurn, St. Gallen, Luzern, Aargau und Unterwaiden waren. Die siegreichen
Herren vollzogen an den Unterlegenen ein grausames Strafgericht; sie ließen
40 Todesurteile fällen und 35 davon vollziehen. Weitere Strafen waren Ausweisung
, Gefangenschaft, \ermögenskonfiskation usw. Außerdem verloren
die Bauern ihre bisherigen Freiheiten (Privilegien). Die nach Zähringen und
Wildtal Eingewanderten wollten zweifellos dem Druck ausweichen, dem sie
in ihrer Heimat nach dem mißglückten Bauernaufstand ausgesetzt waren.

Paul Priesner

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