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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0090
1431, völlig heruntergekommen, nach dem Tod der letzten Äbtissin in ein
weltliches Chorherrenstift mit sechs Kanonikern umgewandelt wurde4; sie
bauten sie im 12. und 13. Jahrhundert aus durch Gründung der Burgen Schwarzenberg
(erwähnt 1139) und Kastelberg (um 1250, erstmals 1289 genannt),
durch Gründung der Städte Waldkirch und Elzach, durch Ausbeutung der im
12. und 13. Jahrhundert ergiebigen Silber- und Bleigruben im Suggental und
bei Bleibach und durch Nutzung des Verkehrs durch das Elz- ins Kinzigtal
und — durch das Simonswälder Tal und über Villingen — nach Schwaben.
Unter der bis 1489 gewahrten Oberlehensherrlichkeit des Stiftes Waldkirch3
mußten die Herren von Schwarzenberg ihre Herrschaft freilich nach dem sogenannten
Interregnum von den Habsburgern zu Lehen nehmen.

Wahrscheinlich 12906 teilten die Herren von Schwarzenberg ihre Herrschaft
. Zum einen Teil, der Herrschaft Schwarzenberg, gehörten neben der
Schwarzenburg fortan die Orte Siensbach, Siegelau, Ober- und Unterglottertal
. Heuweiler, Katzenmoos und Unteryach sowie die Freivogtei über das
Kloster Waldkirch. Die andere Hälfte, die Herrschaft Kastelberg, umfaßte mit
der namengebenden Burg die Orte überwinden, Simonswald, Bleibach, Gutach
, Riedern, Kohlenbach und Kollnan7. Bei einer erneuten Teilung (zwischen
1300 und 1315) des bisher gemeinsamen Besitzes fiel an die Herrschaft Schwarzenberg
die Stadt Elzach und eine Hälfte von Suggental, an Kastelberg die
andere Hälfte dieses Ortes zusammen mit der Stadt Waldkirch8.

Zwar vereinte die Kasteiberger Linie beim Aussterben der Schwarzen-
berger Linie (1347) nochmals beide Herrschaften. Bereits 1354 waren die
Herren von Schwarzenberg jedoch gezwungen, die Herrschaft Kastelberg an
Martin Malterer zu verkaufen und sich mit der Herrschaft Schwarzenberg
zu begnügen. Letztere kam nach dem Tod des letzten von Schwarzenberg
1459 an dessen Schwiegersohn Heinrich von Rechberg und von dessen Nachkommen
1545 an Sebastian von Ehingen. Nachdem dieser 1559 von seinem
Sohn ermordet worden war, verkauften seine Erben die Herrschaft 1567 an
Österreich.

Schon 1565 hatte Österreich auch die Herrschaft Kastelberg zurückerworben
. Nach dem Tode Martin Malterers bei der Schlacht zu Sempach
(1386) als österreichisches Lehen eingezogen, kam die Herrschaft mit Waldkirch
an Burkhard Münch von Landskron (1387), Hans von Blumeneck (1389)
und den österreichischen Landvogt Reinhard von Wehingen (1390), bis sie
1396 an Graf Hermann von Sulz verpfändet wurde. Dieser mußte sie 1414 an

4 Das Frauenkloster wurde nicht in ein Augustinerchorherrenstift umgewandelt. Diese Angabe z. B.
bei: Rambach, Ein Kapitel Kulturgeschichte (vgl. Anm. 3) 442; Handbuch der historischen
Stätten Deutschlands Bd. 6: Baden Württemberg (1965) 716; U. Engelmann (Hrsg.), Das Tagebuch
von Ignaz Speckle, Abt von St. Peter im Schwarzwald. Registerband (Veröffentlichungen der
Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden Württemberg. Reihe A Bd. 14), 1968, 33.

3 Vgl. Nr. 74 und 76.

6 Das dürfte sich aus der bei Wetzel, Waldkirch 77, wiedergegebenen Urkunde ergeben; 1300
bestand die Teilung jedenfalls (vgl. Nr. 1).

7 Noch 1321, aber nicht mehr 1354 und 1429 zählte auch Buchholz zu dieser Herrschaft (vgl. Nr. 10,
11, 19 und 48). A. M ü n z e r , Buchholz, Schau ins Land 10 (1883) 63—75, geht auf dieses Problem
nicht ein.

8 Vgl. Nr. lf 4 und 5. — Besonders ist darauf hinzuweisen, daß die später gebildete Gemeinde
Stahlhof (vgl. Anm. 33) zur Herrschaft Schwarzenberg zählte; vgl. Nr. 140.

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