Freiburger historische Bestände - digital

Im Mai 1970 geriet die Datierungsfrage in der Fachsitzung des Alemannischen
Instituts in Freiburg neuerdings in Fluß, und zwar durch die literaturgeschichtliche
Untersuchung von Walter Berschin, Freiburg. Er geht davon
aus, daß eine besonders intensive Täuferverehrung bei Ekkehart L von Sankt
Gallen festzustellen ist, wobei unter der Voraussetzung, daß die Glockle-
hofkapelle mit St. Gallen zu tun hat — eine Datierung um 970 in Frage
käme4.

Meine damals nur skizzierten Hinweise sollen hier näher ausgeführt und
belegt werden.

Abb. 1 Glöcklehofkapelle, freigelegte Ostwand Abb. 2 Glöcklehofkapelle, freigelegte Südwestseite
Eine Untersuchung des Bauwerks der Kapelle durch Karl List von der
Staatlichen Denkmalpflege in Freiburg ist im Gange. Leider war es 1956 bei
einer weitgehenden Restaurierung versäumt worden, im Innern des Rechtecksaals
mit eingezogenem Rechteckchor, dessen Achse gegenüber dem Hauptraum
betont versetzt ist (siehe auch Sulzburg St.Cyriak), Grabungen anzusetzen
, um die so wichtige Klärung des ältesten Baubestandes zu erreichen.
Meine damaligen Bemühungen als Pfleger beim Staatlichen Amt für Ur- und
Frühgeschichte blieben leider erfolglos. Ein massiver eingegossener Betonboden
steht diesem dringenden Wunsch jetzt im Wege. Nach Auskunft des
verstorbenen Konservators Hermann Ginter wurden wegen der dauernden
Überlastung des Amtes keine Vermessungen durchgeführt. Zwei Lichtbilder

4 Alemannisches Institut Freiburg, 15. Protokoll v. 25. 5. 1970, Kulturgeschichtliche und literatur
geschichtliche Gesichtspunkte zur Datierung der Wandmalereien in der Glöcklehofkapelle bei
Bad Krozingen.

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