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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0051
Freyhoff" oder „capellanus tenore de falckenstein9". Georg Hauser gelangte
offensichtlich 1620 in den Besitz eines eigenen Hauses, denn die Thalrechnung
1620/2110 meldet unter „Innom Gelt Boden Zinfi Zue Kirch Zarten Uff Martini
Ao 1620 Verfallen": „Caspar franckh, Jetz Georg hauser von seinem Haufi
1 fi 4 d." Damit dürfte der zweite Eintrag zusammenhängen: „Abzug Von
Vahrender Haab von Jedem hundert fünf = Item Von Georg haufier für 130 fl
abzug empfangen 4 pf 1 fi 3 d." Demnach übernahm Georg Hauser von Caspar
Franckh, wohl dem Schwiegervater, das hinterlassene Haus und zahlte auswärts
lebenden Verwandten einen Vermögensanteil von 130 fl (mit entsprechendem
Abzugsgeld an die Talvogtei) aus. Für die Jahre 1621 bis Martini
1653 berichten die Talvogteirechnungen, daß „Georg Haufier der Mahler von
seinem Haufi" 1 fi 4 d an jährlichem Bodenzins zu entrichten hatte. Allerdings
verschwinden von 1628 an seine Berufsbezeichnungen aus den Ortsakten. Auch
ein Freiburger Schatzungsregister des Jahres 1629u schweigt sich diesbezüglich
aus. Mit dem Erlöschen der Einträge um 1654 muß der Tod Georg Hausers
in Verbindung gebracht werden. Daß er Bildhauer und Maler zugleich gewesen
ist, bestätigen zwei Belege. Herr Paul Priesner entdeckte die älteste Notiz
in den Sickinger Amtsprotokollen: „1617 Aug. 9 Meister Georg Haufier der
Bildhau wer hat vff den Kürchhoff Zu St: Ofiwaldt (Höllental) Ein fünff
schuöhig Crucifix machen mit guten Öhl fahrben Anstreichen Vndt Vffrichten
für dise Arbeith Vndt Zue Aufimachung dises Werkkhs will man Ime geben
9 fl Vndt funff batzen bey dem Vff richten Zu Erlegen12a." Und Pfarrer Jakob
Ebner machte den zweiten, aus dein (im Generallandesarchiv aufbewahrten)
Anniversarium der Pfarrei Waldkirch bei Waldshut gewonnenen Hinweis bekannt
: „Volget nun, welche an das Creuz underm Chorbogen verehrt haben
anno 1648... Jtem die Erbaren unndt bescheidenen Georg Hauser unndt sein
geliebter Sohn der Ehrbar, bescheiden unndt züchtig unndt kunstreich Jüngling
Georg Hauser, beede kunstreiche Bildhauer von Kilchzarten, welche dise 3
Bilder underem Chorbogen geschnizlet unndt für ausgestelt haben, verehrt
umb ihrer Seelen Heyl willen, unnd das man der selben an gemeinen Kilbe
Jahrzeit gedenkhe 2 Gulden12b."

In dem eben erwähnten kunstreichen Jüngling Georg Hauser erkennen wir
einwandfrei den ältesten Sohn Georg Hausers (I), den am 8. Juni 1611 in
Kirchzarten geborenen Johann Georg Hauser (II)13. Bevor er die
Werkstatt weiterführte, hatte er sich durch Lehre und Mitarbeit beim Vater
die erforderliche Kunstfertigkeit erworben. Über Gesellen- oder Wanderjahre
in der Schreckenszeit des Dreißigjährigen Krieges ließ sich sonst nichts
mehr feststellen. Daß Johann Georg Hauser im Jahr nach der Waldkircher
Arbeit die Aufnahme unter die Zünftigen der Stadt Freiburg erreichte, deutet

9 GLA Karlsruhe, Abt. 229/53 204 Beschaffenheit der Pfarrey Kirchzarten, 1738, Abschnitt 8:
„post parochiam existit hic Capellania falckensteinensis."

10 Wie Anm. 6.

U Stadtarchiv Freiburg, El — A II b 5 Schatzungsregister Darinnen aller der Statt Freyburg
Underthanen In Kürch Zartter Thal, 1629, o. S.

12 a) Ich danke Herrn Priesner für die freundliche Mitteilung aus dem GLA 61/10 887, o. S.

b) Jakob Ebner, Die große Kirchweihjahrzeit in der Pfarrei Waldkirch bei Waldshut und ihre
Stifter vom Jahre 1436 1651 Freiburger Diözesan Archiv N. F. 33, Bd., 1932, S. 270 und 273.
— Außerdem: Jakob Ebner, Gesch. der Ortschaften der Pfarrei Waldkirch bei Waldshut,
Preßverein Waldshut, 1933, S. 64,

13 Wie Anm. 7, S. 27.

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