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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0058
frühbarocken Rosenkranzaltäre vortrefflich40." Und 1663/65 ließ der Frei-
bnrger Maler Mathäns Schwöri beim „Bildtschnitzler im falgrundt" für das
Waldheiligtnm St. Ottilien „2 Bilder neben das Crncifix alß Maria nndt
Joannes" abholen41. Obwohl ich diese Zusammenstellung nur dürftig nennen
kann, zeigt sie doch, daß Bartholomaens Winterhaider als Bildhauer weithin
bekannt gewesen ist und selbst für Kirchen in Städten Aufträge ausführte.

Ein Rätsel bleibt dagegen nach wie vor die Herkunft des im letzten Jahrzehnt
des 17. Jahrhunderts nach Vöhrenbach eingewanderten Bildhauers
Adam Winterhaider42. Ob jener auch ein Sohn des Barthel Winterhaider
von Neukirch und damit ein jüngerer (um 1660 geborener?) Bruder des in
Kirchzarten ansässigen Johann Conrad Winterhaider gewesen ist, vermochte
noch niemand mit Bestimmtheit zu sagen. Benno Grieberts diesbezüg
liehe Hypothesen stützen sich auf Überlegungen, die weder widerlegt noch
bestätigt werden können, weil die Kirchenbücher zu lückenhaft und sonstige
Archi vqncllen versiegt sind. Einer Lösung näher käme man nur, wenn man
bereit wäre, einen anderen immer wieder durch die Literatur geisternden
Bildhauer mit dem Vöhrenbacher Adam Winterhaider gleichzusetzen. J. L.
Wohleb berichtete, 1693 habe e;n „Bildhauer Adam Faller aus dem Fahlengrund
" die Statuen und Schnitzereien für den Hochaltar der Gnadenkapelle
des Klosters Friedenweiler geschaffen43. Diesen „Bildhauer im Fallengrund"
fand Manfred Hermann schon 1682 als Altarlieferanten für die Pfarrkirche
in St. Märgen erwähnt44. Er schloß aus Wohlebs Nachricht wohl zu Recht, daß
die Altarbildhauer St. Märgens und Friedenweilers identisch seien, wenngleich
er mit einer angeknüpften Vermutung Widerspruch erregte. Manfred
Hermann meinte, dem „etwas rätselhaften Adam Faller, der sich in den liik-
kenhaften Kirchenbüchern von Neukirch nirgendwo nachweisen läßt", den
mächtigen Samson (Kanzelträger aus der Pfarrkirche Neukirch), der heute
im Freiburger Augustinermuseum steht, zuschreiben zu müssen. Ellen-Lore
Noack-Heuck nahm den umstrittenen Kanzelträger dagegen für das Werk
des Konstanzer Bildhauers Christoph Daniel Schenck in Anspruch45. Wie
dem auch sei, wenn man in dem geheimnisvollen „Bildhauer aus dem Fallengrund
" den 1696 in Vöhrenbach erstmals archivalisch nachweisbaren, am
29. März 1737 verstorbenen Adam Winterhaider46 erkennen könnte, würde
dies die Annahme Grieberts sofort sehr stark unterstützen. Es ist lvcht nur
der gemeinsame Vorname Adam, der den Gedanken aufdrängt, sondern auch
die Tatsache, daß Barthel Winterhaider die Faller im Besitz des Oberfallen-

40 Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, 36. Bd., 1947, Verlag E. A. See
mann, Leipzig, S. 84.

41 {<arl Bannwarth, St. Ottilien St. Wendelin — St. Valentin Drei bei der Stadt Freiburg im
Breisgau gelegene Waldheiligtümer — Kommissionsverlag der Charitas-Druckerei Freiburg, 1905,
S. 42.

42 Benno Griebert, wie Anm. 39, S. 165.

43 Joseph L. Wohleb, Zur Bau- und Kunstgeschichte des Klosters Friedenweiler im Schwarzwald
Schau-ins-Land 74, 1956, S. 130 mit Anm. 7.

44 Manfred Hermann, Die Klosterkirche zu St. Märgen im 18. Jahrhundert — Enthalten im Festbuch
„St. Märgen", 1968, S. 56 mit Anm. 4 a.

45 Ellen-Lore Noack-Heuck, Zum Werk des Konstanzer Bildschnitzers Christoph Daniel Schenck und
seiner Werkstatt — Zeitschrift DAS MUNSTER, Verlag Schnell & Steiner, München, 23. Jahr
gang, 1970, Heft 1, S. 32.

46 Thieme-Becker, wie Anm. 40, S. 83.

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