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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0059
grundhofes nur kurzfristig abgelöst hatte und dort nach 1654 mit seiner Familie
wohnen blieb. Wer den im Schwarzwald bis heute üblichen Brauch, die
Höfe und deren Einwohner oft über Generationen hinweg mit einem bestimmten
Beinamen zu charakterisieren, kennt, würde sich zudem nicht wundern
, wenn der Klosterschrei her Friedenweilers unter Un einem solchen
Sprachgebrauch zum Opfer gefallen wäre und den Adam Winterhaider
irrtümlich nach der Hofbesitzersfamilie Faller benannt hätte. Doch möchte
ich nicht mißverstanden werden. Me'ne Überlegungen zu Benno Grieberts
Hypothese über die Herkunft des B'ldhauers Adam Winterhaider wollen
lediglich zu neuer Diskussion der Frage anregen, denn bei intensiver Nachforschung
in den Kirchenbüchern des in Betracht kommenden Hochschwarzwaldgebietes
könnte sich durchaus noch eine andere Lösung des Rätsels ergeben
. Zumal seine Söhne und Enkel im 18. Jahrhundert als Bildhauer und
Maler teils in Vöhrenbach, teils in Mähren zu hohem Ruhm gelangten47,
hätte Adam Winterhaider als Begründer der Vöhrenbacher Werkstatt auf
jeden Fall das Interesse der Forschung verdient.

Zurück zu Johann Conrad Winterhaider in Kirchzarten! Dessen Geschäfte
scheinen gut gegangen zu sein, sonst hätte er nicht am 12. August 1669 von
dem Nagelschmied Basilius Reyman „für 216 fl davon 116 fl paar" .,Ein Hofstatt
, Haufi Und Krautgarthen Zue Kirchzarten im hinderen Dorf gelegen,
sambt dem Wasserrad, Und Einfachen Nagelgeschiirr Und L'get die Hofstatt
und garten ferneren an Andrefi würbel, hinden Uf Dietenbacher Straß, Ein-
seit wider an ermclten \vürbel Ander seit an bach" als zweites Anwesen
käuflich erworben48. Einige Tage danach siedelte „Basilius Rayman der Nagelschmidt
Von Kirch Zarten" nach Freiburg über49 und nahm am 26. Mai des
folgenden Jahres einen der Stiefsöhne Johann Conrad Winterhaiders, nämlich
den am 11. Dezember 1653 geborenen Ignatius Hauser, als Nagelschmiedelehrling
bei sich auf50.

Die Jahresrechnung 1672/73 des Freiburger Münsterfabrikprokurators
enthält unter „Außgaab für den Goldschmitt, Mahler, Undt Bildschnitzler"
einen Eintrag, der sich auf Johann Conrad Winterhaider bezieht: „Item dem
bildschnitzler Von Kirchzarthen für 6 geschn'tzlete B lder ohngefohr
2V2 Schnell hoch das Paar ä 5Vs fl tht I6V2 fl bezalt worden 10 pf 6 ß 3 d51."
..Für die 6 bilder Zue mahlen, Versilbern Undt zue Vergülden" flössen dem
Freiburger Faßmaler Melchior Müller 40 fl zu. Daß Johann Conrad Winter-
halder 1672 sechs Statuen ins Münster zu liefern hatte, mag für einen anderen
im selben Jahr erteilten Auftrag der Münsterpfleger nicht ohne Bedeutung
gewesen sein. Denn am 8. Dezember 1672 „Ist mit Hans Jacob Rothblez dem
Goldschmid solcher gestalten geschlossen worden, das Er ein silberin Unser
Lieben frawen bild Verfertigen und die Mödel selbsten darzue machen las-

47 Lore Noack Heuck, Johann Michael Winterhalter (und weitere Beitfägel im Thieme Becker, wie
Anm. 40, S. 84—86.

Außerdem: Karl S. Bader, Beiträge zur älteren Geschichte der Stadt Vöhrenbach, 1965, S. 194 bis
197.

48 Stadtarchiv Freiburg, C 10, wie Anm. 31, Heft 1668/69, Blätter 43 b und 44 a.

40 Stadtarchiv Freiburg, VI a, Amtsprotokoll 1669, Blatt 76 Einkaufsgeld am 28. August 1669.

50 Stadtarchiv Freiburg, P XXIII 5, Lehrjungen Protokollbuch der Schmiedezunft zum Roß, S. 68.

51 Stadtarchiv Freiburg, wie Anm. 18, 1672/73, o. S.

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