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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0085
der jüngste Sohn aus dritter Ehe, der an Epilepsie litt. Weil ich mich den
kunstgeschichtlich beachtenswerten Nachkommen Franz Anton Hausers sowieso
gesondert zuwenden muß, kann ich mich jetzt mit diesen wenigen Bemerkungen
begnügen. Lediglich die Taufpaten der Kinder, nämlich Faßmaler
Franz Friedrich Pfunner, Zunftmeister Johann Baptist Ruth, ein Schneider,
und deren Ehefrauen, seien noch genannt. Außerdem begleitete 1761 ein „Joh.
B. Bauer Theologiae Moralis candidatns" das zweitjüngste Hauser-Kind zur
Taufe.

Kurz nach der Einbürgerung kaufte s*ch Franz Anton ITauser in Freiburg
ein eigenes Haus, Die Fertigungsprotokolle der Stadt berichten: „Actum d
6t martij 1737 gefertigt dienstag d 12t martij 1737 Es Verkauft und gibt
auf gdiger Ratification E:L:St:M: und dreymahliges ausrufen zu Kaufen d
Ehrb: und Besch: Jos, Schindtier Zftiger und roggenbeck allhier im nahmen
und als Vogt michel Schweitzer seel: zurück gelassenen Kindts und Vermögens
dem auch Ehrb: und Besch: Xaveri ant: Hauser Zft'ger und Bildhauer allhier
Benandtl: Ein Haüsle ohne hof und geseß in der Nusmanns gassen gelegen,
Zum holder genanth, das grose feür recht habendt, stost Einseiths an M;chel
Popp seel: Erben, ander se'ths und hinten an Rampart, Vornen auf die all-
mendt gassen, frey, löd^g. aigen, ausser Herrschaft recht und Jährl: 4 fl ablösig
Zins der Pfarrkirche adelhausen199." „Für und um achthundert gülden guether
Freyb: wehr:" wechselte das Haus zum Halter200 den Besitzer; 680 Gulden
mußten bar bezahlt werden, die restlichen 120 Gulden waren „wurfweis Jährl:
mit 40 fl:, und den ersten wurf auf H: Josephstag 1738, pr Jahrs Zu Erlegen".
Daß Franz Anton Hauser die Fassade seines erworbenen Hauses mit einer
steinernen Josephsfigur schmückte, dürfte sicher mit der jährlichen Ratenzahlung
am Josephstag zu tun gehabt haben. Die Statue wurde — irrtümlicherweise
als Werk Johann Christian Wentzingers charakterisiert — an d e Berliner
Museen verkauft. Auch die Angabe, daß die Josephsfigur von ehiem
Haus der Freiburger Hermannstraße stamme, war falsch. Man hatte das Haus
des Bildhauers mit dem des Verkäufers der Statue verwechselt201. D e städtischen
Fertigungsprotokolle schließen überdies auch für den auf den Hauskauf
folgenden Lebensabschnitt Franz Anton Hausers jede Unsicherheit bei der Bestimmung
seiner Behausung aus, weil bei Kreditaufnahmen die Hypotheken
stets auf das Haus zum Holder/Halter in der Nußmannsgasse eingetragen
wurden. Auf solche Weise lieh sich der Meister zum Beispiel am 31. Oktober
1759 „bei dem Löbl: Gottes Hauß und Frawen Closter S: Ursulae 200 fl rau:"
und am 15, Januar 1762 bei dem „wohl Ehrwürdigen H: Franz Keller noe und
als Fabricae Procurator (— Münsterfabrik) 150 fl Raw währ:202". Von einem
Haus in der Hermannstraße ist nirgends die Rede. Auch der Antrag vom
14. Dezember 1750, den „Jos: Behr Undt Xaveri haußer Umb gdge Erlaubnus,
Einen brunnenstockh in der Nußmanns gassen aufrichten zu dörfen", vergeblich
an die Stadtbehörde richteten, bestätigt den unveränderten Wohnsitz des
Bildhauers. Im übrigen versuchten die Bewohner der Nußmannsgasse noch

199 Stadtarchiv Freiburg, P III a* 51 — Fertigungsprotokolle 1730 1740, Seiten 646/647.

200 Hermann Flamm, wie Anmerkung .91, Seite 205, Nußmannstraße Nr. 13, zum Luchs, später zum
Halter.

201 Wie Anmerkung 5, Seite 337.

202 Stadtarchiv Freiburg, P III a* 54 Fertigungsprotokolle 1755/60, Seite 293, und Fertigungsprotokolle
1761/66, Seite 59.

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