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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0092
herausstellte, daß dein 1683 in Freiburg geborenen Franz Anton Hauser nur
wenige Lebenstage gegönnt waren und dessen 1712 in Schlettstadt geborener
Stiefbruder gleichen Namens ebenso als Lehrmeister Sellingers ausscheidet.
Die Möglichkeit, daß Sellinger eine Zeitlang bei Franz Anton Hauser als
Geselle gearbeitet hat, möchte ich durchaus nicht ausschließen; beide dürften
sich schon von Straßburg her gekannt haben. „Johannes Sellinger bildhauer
Von Mörtingen" war nämlich als Geselle in die Werkstatt des Bildhauers
Franz Ludwig Fohset (vgl. Wentzinger) aufgenommen worden und hatte
am 13. August 1733 „über die articul" der Straßburger Zunft zur Steltz geschworen222
. Bei allem scheint mir jedoch heute, daß sich Franz Anton Hauser
1753 nicht gegen die zünftige Aufnahme Johann Baptist Sellingers in Freiburg
wehrte, weil er diesen im Vergleich zu Sporer als Konkurrenten weniger
zu fürchten brauchte.

Sebastian BLÖDT, 1725 bis 1745 als Bildhauer in Freiburg tätig, begleitete
1736 unseren Franz Anton Häuser in Holzhausen zum Traualtar. Ich kann
daraus nur folgern, daß Blödt der Freiburger Meister gewesen sein muß, der
Hauser vor der Einbürgerung und Verheiratung als Geselle in die Dienste
genommen hatte.

Andreas HOCHSING, der Freiburger Hauptmeister im ersten Drittel des
18. Jahrhunderts223, starb am 15. August 1736 in Horb am Neckar. Als das Vermögen
des aus der Gegend von Schwaz/Tirol stammenden Bildhauers am
14. Dezember 1736 an die Erben verteilt wurde, befand sich die Wittibin „Jn
bevsein des Ehrs: und Kunstreichen Xaveri j Anthoni Hauhser des auch Zünftigen
bildthawers alß derer geordneten Vogts224".

Der Tiroler Bildhauer und Faßmaler Johann Georg PFUNNER bewarb
sich 1736 um die zünftige Aufnahme in Freiburg225. Um d'*e unerwünschte
Konkurrenz abzuwehren, baten die Bildschnitzler Sebastian Blödt und Xaveri
Hauser, „den Suppl: so man dissorths nit weist wo gelehret, denselben ab und
an sein geburths crth zu verweisen226".

Franz Friedrich PFUNNER (1718—1781), dem in der Nußmannsgasse wohnenden
Freiburger Faßmaler227, begegneten wir von 1748 bis 1764 als Taufpaten
der Hauser-Kinder. Daß freundschaftliche Beziehungen zu Bildhauer
Hauser bestanden haben, beweist auch das von Faßmaler Pfunner am 9. Mai
1753 verfaßte und von „Anthoni Xaveri Hauser als Beystand der Frau Teste-
rerin" mitunterschriebene Testament228. Auf dem beigefügten Siegel des Bildhauers
sind eine stilisierte Lilie und zwei Gartenblumen zu erkennen229. Franz
Friedrich Pfunner dürfte nicht nur zahlreiche Bildhauerarbeiten Franz Anton
Hausers farblich gefaßt und vergoldet, sondern auch die beiden Patenkinder

222 Wie Anmerkung 174.

223 Wie Anmerkung 140, Seiten 198/199.

224 Stadtarchiv Freiburg, Akten Erbschaften, Paket 115.

225 Wie Anmerkung 140, Seite 196.

226 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokoll 142 (1736), Seiten 419 und 443/444.

227 Wie Anmerkung 140, Seite 197 mit Fußnote 65.

228 Stadtarchiv Freiburg, Abteilung 12 H — Testamente der Zünftigen (Maldoner 82 No 640 V2).

229 Stadtarchiv Freiburg, Wappen- und Siegelkartei: Hauser,

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