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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0099
Diebold Meinrad genannt Spät, meist nur Hans Diebold geheißen, der sich in
Todtnau häuslich niederließ und schon seines Namens wegen zu den Bergherren
Spät in Verbindung gestanden haben muß11.

Der Zeitpunkt, zu dem die Züricher in den Bergbau am Schauinsland eingestiegen
sind, ist nicht absolut sicher zu bestimmen. Doch der Umstand, daß
die alten Gewerken Sewer und Kiigler die Schmelze im Hofsgrund, also in
unmittelbarer Nähe der neuen Gruben, noch 1539 gemeinsam und ohne Betei
ligung Dritter betrieben, scheint darauf zu deuten, daß die Züricher wohl
doch erst bei der Wiederaufnahme der Arbeiten an der Gauchgrube auf dem
Todtnauer Berg, also 1537, hinzugestoßen sind12. Das von der Züricher Gruppe
vielleicht auf einem älteren Schmelzplatz errichtete Schmelzwerk in Muggenbrunn
hat zwar auch Schauinslanderze verhüttet, war aber sicher mehr auf
den altberühmten „Gauch" ausgerichtet, von welchem viel erhofft wurde.

Vermutlich ebenfalls 1537, sicher vor 1539, erstellte Christoph Kügler eine
eigene Schmelze in Muggenbrunn. Zugleich muß er nach Todtnau übergesiedelt
sein, so daß die Altgewerken Kügler und Sewer an den beiden Brennpunkten
des auflebenden Bergbaus seßhaft geworden waren13.

Im Herbst 1539 erhalten wir genauen Aufschluß über die Anteile der Gewerken
. Kügler besaß „den dritten teil minder ein vierteil der gantzen gruben
Tm Schawinßland", ferner die halbe Schmelzhütte im „Hoffsgrundt14". Der
Anteil der Züricher betrug 16 Vierteile an allen Gerechtigkeiten15. Damals
gliederte sich eine Grube numerisch in neun Neunteile zu je vier Vierteilen,
und die oben noch fehlenden zwei Neunteile und der eine Vierteil machten
wohl des Mathias Sewers Kuxe aus.

Am 25. November 1535, dem Katharinentag, ein Jahr nach der Verleihung
der Grubenfelder, gewährte die Innsbrucker Regierung dem Unternehmen
die begehrte Fron- und Wechselfreiheit, und zwar vorerst auf vier Jahre16.
Ein Anreiz zu intensiverer Arbeit, um schnell aus den roten Zahlen zu kommen
! Der Regalherr Österreich war übrigens bei den neuerlichen Arbeiten
nicht mehr bereit, die Grundeigentümer, also im wesentlichen die Klöster Sankt
Blasien und Oberried, wie ehemals durch Beteiligung an den Einkünften des
Bergherrn zu entschädigen. Im Todtnauer Teilrevier wurde dieses Problem
schon ein Jahr nach der Eröffnung der Gauchgrube durch Abt Gallus von Sankt
Blasien aufgegriffen, als er bei der vorderösterreichischen Regierung vorstellig
wurde, allerdings ohne gewünschten Erfolg16a. Immerhin konnte St. Blasien
auf die bis um 1520 geübte Tradition verweisen, das Priorat Oberried
hatte demgegenüber eine weitaus schwächere Position, da ihm ja vor 1400
während der mittelalterlichen Abbauperiode im Hofsgrunder Tal keine grundherrlichen
Rechte im Bergwerksbezirk gehört hatten (vgl. Teil I, Abschnitt
3 und 4).

11 Stadtarchiv Zürich, A. 369. 1, 1546, III. 24: dort Namen der Gesellschaftsmitglieder erhalten.

12 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen, Akten 2, Abt. XXVI 56.

13 Ebenda.

14 Ebenda.

15 Stadtarchiv Zürich, A. 369. 1., 1539, VI. 12.

16 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen, 3, Nichtkatalogisiertes Oktavbüchlein.

16a Vgl. u. a. Abt Caspar, Stiftungsbuch von St. Blasien, in Mone, Quellensammlung zur bad. Landesgeschichte
, Bd. 2, S. 70/71.

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