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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0102
auf vier Jahre die Anlagen samt Vorrat, worunter Frischblei, Kupferstein usf.
verstanden wurde, als ein Lehen für wöchentlich einen Gulden je Vierteil,
deren die Gesellschaft ja 16 besaß. Pächter Wolfgang Kuechimeister und seine
Frau Elisabetha Innigerin setzten zu Pfand Haus und Hofstatt „genempt zum
Hamersteyn In der nidern statt Zürich an der stelgassen ligennde22. Zwar
zeichnete fortan Kuchimeister verantwortlich für das Unternehmen, scheint
aber Zürich als ständigen Wohnsitz beibehalten zu haben, während Simon
W inman als örtlicher Vertreter mindestens zeitweise in Todtnau/Muggenbrunn
gewesen sein dürfte. Die Verpachtung der Betriebe deutet auf einige
Gewinnaussichten, die man während der kommenden Jahre zu haben glaubte.
Eine erhaltene Nachricht über die Hofsgrunder Schmelze, über weitere Silberlief
erungen nach Freiburg und das wachsende obrigkeitliche Interesse, das
sich z. B. in der Entsendung dre'er bergmännischer Gutachter aus Schwaz
kundtat, stützen diese Vermutung.

Am 1. April 1540 gestatten der Prior von Oberried und der Vogt der Gemeinde
Oberried Gremmelspach ..zu Oberthal23" den Gewerken Christoph
Kügler und Matheiß Sewer die Fortführung „der schmelzhütten in dem Hoffs-
grundt, die Wäld, die allda herumb standen zu kohlholz verhauen und verbrauchen
lassen" gegen einen Jahreszins von 12 Gulden. Aber die Gewerken
mußten sich verpflichten, keine neue Schmelze zu errichten, auch keine Kohlen
oder Holz aus diesem Waldgebiet zu verkaufen. Eine weitere Nachricht von
154024 meldet, daß Diebolt Hüglin von Kirchzarten als Verweser der Zürcher
Gruppe „ein Stuckh Wald, genannt Schauenslandt umb fünfzehen gülden"
zum Abholzen von Prior und Vogt von Oberried erhielt. Da die Züricher
Bergherren auf der Oberrieder/Hofsgrunder Seite keine Schmelze besaßen,
diente dieses Holz wohl unmittelbar dem Grubenbau, vielleicht zur Zimmerung
. Trotz gewisser Vorbehalte hatten also Prior und Talgemeinde von
Oberried die Waldnutzungsrechte eingeräumt.

Die Silberlieferungen an die Freiburger Münze erlebten 1540 den ersten
Höhepunkt. Wegen der starken Schwankungen, denen die von den Colmarer
Silberdienern aus dem Lebertal vermittelten Lieferungen unterworfen waren

1538 sanken die Mengen z. B. auf 60°/o des Vorjahres25 — hatte die vorderösterreichische
Regierung in Ensisheim 1539 ein Mandat erlassen, das den althergebrachten
Silberbann im näheren Umkreis der Münzorte am Oberrhein
wieder in Erinnerung rief und auch die Gebiete der Äbte von St. Trudpert
und St. Blasien umschließen sollte26. Allerdings konnte der junge Bergbau am
Schauinsland auf seine Verkaufsfreiheit, die mit der Fron- und Wechselfreiheit
gewährt worden war. hinweisen, doch erwartete man wohl auch hier
ein Entgegenkommen der Gewerken. Schon Mitte September 1539 trug der
Schauinslandgewerke Christoph Kügler dem Rat der Stadt Freiburg Lieferungen
an, allerdings gegen die auch anderwärts übliche Vorfinanzierung
durch den Empfänger. Kügler bot dafür als Sicherheiten seine Hüttenwerke,
Bergwerksteile und seinen Erzvorrat zum Pfand27. Wir erfahren hierbei, daß

22 Stadtarchiv Zürich, A. 369. 1., 1539, VI. 12.

23 R. Metz, in „Der Schauinsland", S. 86.

24 Ebenda.

25 Vgl. Anm. 3, S. 133 (Tabelle).

26 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 1, XXVI, Nr. 55.

27 Vgl. Anm. 6, 2.

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