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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0103
er „an geliffertem ärtz vfi dem Schawinfiland vnd ab der Halden vnd Stor-
benne (sie!) zu eigen hat „2000 Kübl oder centner, darin In yedem Kübl ein In
anndern 3 lott Silber ist, das thutt 6000 lot Silber". Kügler hofft, binnen drei
Monaten weitere 1000 Kübel Erz „Im Schawinßlandt vnd Steinbrunn" zu gewinnen
. Der Silbergehalt mag etwas übertrieben sein, wie die geringeren
Angaben im Befahrungsbericht von 1540 andeuten. Doch darf man mit einer
Jahresproduktion von 3000 bis 5000 Zentnern Erz rechnen.

Freiburg nahm Küglers Angebot an und schloß einen Lieferungsvertrag
über das willkommene zusätzliche Silber ab. Das Münzlieferungsbüchlein
Kaysers vermerkt denn auch vom 14. Juni 1540 bis zum 22. Februar 1541 vier
Lieferungen „von Christoff Kügler vonn Dotnow" über 13, 7, 23 und 64 Mark28.
Dann hören regelmäßige Sendungen wieder auf. 1542 wird nochmals „Neben
Silber, so vonn Dottnow geliffert", in Höhe von 64 Mark genannt, 1543 dagegen
gar nichts.

Hat Kügler für die Zürcher Gruppe bzw. deren Pächter Kuchimeister mit-
geze^chnet? Darüber gibt Küglers Schreiben an Freiburg 1539 Auskunft (s. o.):
„Vnd so ich nun mit E(wer) V(ürsichtigen) vnd E(wer) W(evsen) Zu Handlung
kerne, so miesen der pillichkeit nach die gewerkn vnd schmelzherrn von
Zürich auch hernachfolgen mit Irem silber, daran sy vnd ich mit Gotts hilff In
künfftig ein Jarlang 1000 Pfund machen mügen allein zu Tottnaw vnd by meiner
Hütten". Die Züricher waren demnach rechtlich nicht zur Lieferung an
die Ranpenmünzgenossen verpflichtet und besaßen ebenso wie Kügler die
Verkaufsfreiheit, aber man könnte fast von einem moralischen Zwang sprechen
, den Kügler auch meint. Gleichwohl finden sich jetzt und in den folgenden
Jahren keinerlei Hinweise mehr, daß die Züricher von Muggenbrunn/
Todtnau aus tatsächlich Silber nach Freiburg geliefert haben.

Hatte die Aufwältigung und Fortsetzung der alten Arbeiten am Schauinsland
trotz hoher Investitionen anscheinend nun doch einige Gewinne abgeworfen
, so muß bald nach 1540 die Verlustrechnung wieder steil angestiegen
sein. Sie zog vor allem Wolfgang Kuchimeister, den Pächter der Zürcher
Gruppe, und Simon Winman, vielleicht auch Kügler in ihren Strudel. Es ist
nicht le cht, die Vorgänge aufzuhellen, die nach langwierigen Prozessen nur
zum Ruin der Streitenden führten und lange vor dem endlichen Austrag eine
Grunpe Freiburger Bürger als lachende Dritte zeigten. Der vorderösterre*-
chische Bergrichter von Todtnau und Maßmünster, Jacob Voland-Schimel,
bemerkt in seinem Schreiben an den Rat Zürichs am 27. Dezember 154129,
„wie sich vnzher ein vnainigkheit vnd wyderwillen erlauffen hat Zwischen
Euren . . . mitburgern . . . von wegen des perckhwerchs, so sy herniden habn
vnd auch ain grosser vnncost vnzher von ynen vffgetryben, da durch sy yn
schuld gefallen". Die Gewerken wollten alle ohne Schuld an diesem Unglück
sein, obwohl ihnen bisher viel (Fron und Wechsel) nachgelassen worden sei.

Ein Hauptgrund für die wachsende Verschuldung muß die inzwischen
betriebene Aufwältigung weiterer alter Gruben am Schauinsland und bei
Todtnauberg gewesen sein, wozu die sich 1539/40 anbahnenden Erfolge ermuntert
haben dürften. Denn 1544 wird neben den alten Gruben St. Paul und
St. Johannes auch die Grube St. Katharina erwähnt, deren Beginn durchaus in

28 vgl. Anm. 21.

29 Stadtarchiv Zürich, A. 190. 1.

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