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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0105
Klemli (oder Klembli)36, hinter welchen weitere Interessenten aus Freiburgs
Bürgerschaft standen, so, wenn auch erst 1547 bezeugt, Franz Beer und Brosi
Sutor (Sutter, Sauter) sowie Simon, der Bruder Hans Kaysers, und Hans Kay-
sers Sohn, der auch das Wechsleramt mitbetreute. Es scheint, die Freiburger
wurden nicht unwesentlich dadurch angespornt, daß die traditionserfüllten
alten Gruben am Todtnauer Gauch seit 1537 wieder als Nebenbetrieb der
Schauinslandwerke gebaut wurden. Schon 1540 hatte der Altgewerke Jacob
Mittag versucht, den neuen Gewerken Christoph Kügler zu bedrängen (s. o.),
da er noch Bergwerksschulden von 1518 gegenüber der Stadt Freiburg abzutragen
hatte. Die Stadt assistierte in dieser Sache Kügler, mit dem sie ja
durch den Silberlieferungsvertrag verbunden war. Der neue Gewerke Sixt
Keller-Klemli ist nun auffälligerweise ein Sohn des von 1506 bis 1518 unter
den Freiburger Gauchgewerken führend hervortretenden Ambrosius Keller-
Klemli. Sixt Keller ist überdies durch seine Frau Barbara Heßlein mit Caspar
Wirth genannt Ingelstetter, dem Sohn des bedeutenden Gauchgewerken Caspar
Ingelstetter (1506 1518) verschwägert37. Der Teilhaber Franz Beer, ein
gebürtiger Basler, entstammt ebenfalls einer Gewerkenfamilie: sein Vater
Hans Beer hatte Anteile am Gauch und anderen Todtnauer Gruben, im Lebertal
, bei Maßmünster und Plancher besessen (vgl. Verflechtung der Schwarzwälder
und Vogesenreviere im 15. Jahrhundert durch die Basler Gewerken-
kreise, Abschnitt 4). Ambrosius Sutor, vielleicht ein Sohn des 1497 in Freiburg
bezeugten Gauchgewerken „Johann Suttor von Lohr, der Silberkremer37a", war
in jungen Jahren (1517/18) bereits Gewerke am Gauch gewesen! Schließlich
sei hier erwähnt, daß auch der Altgauchgewerke Hans Graff von Freiburg
(1517/19 am Gauch bezeugt) 1548 in Verbindung mit Hans Kayser und dem
Bergrichter von Felix Hindermeister aus Zürich genannt wird: „vmb die
schuld, so Hans Graf vnd sine mithafften soltend in Wechsel erlegen" (vgl.
auch unten).

Alte Freiburger Gauchgewerken oder deren Erben bildeten somit tatsächlich
einen wesentlichen Teil der Freiburger Unternehmergruppe am
Schauinsland und am Todtnauer Berg. Selbst der Umstand, daß mit Kayser
ein Stadtwechsler führend beteiligt war, hatte zu Anfang des 16. Jahrhunderts
sein Vorbild, als der Gauchgewerke Ulrich Wirtner zeitweise, so nach dem
5. Dezember 1506 (StA Freiburg, Ratsprotokolle 10,21) das Wechsleramt innehatte
, eine nicht unwichtige Position bei der Abwicklung der Silberlieferungen
an die Freiburger Münze.

Familientradition und ältere Rechte hatten also neben Gewinnaussichten
die Beteiligung der Freiburger gefördert. Ob die erwähnte Gruppe allerdings
in die oben geschilderte Affäre Kuchimeister stärker verwickelt war, läßt sich
nicht erweisen, da — wie schon gezeigt die umfrangreichen Streitdokumente
sich auf die Personen Kuchimeisters und Winmans beschränken. Nur einmal
werden Zweifel an einem Spruch des Berggerichts laut, das 1546 in der Besetzung
Kayser, Beer, Sutor und Thorwart zu Freiburg in dieser x\ffäre geurteilt
hatte (vgl. Anmerkung 54).

36 Vgl. Anm. 30.

37 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokolle 12, 560.

37a H. Flamm, Geschichtl. Ortsbeschr. d. Stadt Freiburg. Um 1550 wird als alter Gauchgewerke
„Hans Sutter" genannt, vgl. Anm. 64.

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