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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0114
nert man sich städtischerseits an die nur wenige Jahrzehnte zurückliegende
Glanzzeit des heimischen Bergbaus unter Kaiser Maximilian (vor allem im
Todtnauer Revier) und führt in der Denkschrift zum Beweis die Namen einiger
früherer Hauptgewerken an, nämlich Mathis von Blumeneck, Jacob Mittag
, Meister Ulrich Wirttner, Kaspar Ingelstetter den Alten, Hans Prifiwerck,
Hans Sutter und den obengenannten Hans Graff. Sowohl diese als auch „ehe
dyse Statt vnder den schirm des Huses Osterrich khamen vnnd die perckh-
werch vmb dyse gegend reichlich vnd vil in einem andern wefien wie jetzo
gestanden, vil nambhaften burger von Adel vnd svnst" haben „gleichergestalt
Perckhwerch gebauen, welche aber nit defiteweniger alle bürgerliche be-
schwerden vnd höhsten ämpter getragen, Radt vnd Gerichts besessen, Steur,
Gewerff, Schätzung vnd dergleichen gegeben vnd dem Gerichtsstaab dyser
Statt vnderwürffig vnd gehorsam gewesen, one das die herschafft damalen
ein soliche Exemption fürgenomen oder anzumuten je begert. So yst der
natürlichen pillichkeit gemeß, daß der geprauch, so alhir zu
Freyburg vnd nit der, so zu Schwatz oder In dem Elsaß
ist, gehalten werde."

Zweierlei mag nun Österreich um diese Zeit veranlaßt haben, zwischen
Kirchzarten und Oberried eine eigene Schmelze zu errichten. Zum einen
konnte bei dem Holzreichtum der Gegend das aus den königlichen Gruben im
elsässischen Lebertal gewonnene Erz gut verhüttet und Teilprodukte
wie Glätte und Frischblei günstig an die gewerkeneigenen Schmelzen des
Schauinslandreviers verkauft werden, wo man ja auf importierte Zusätze beim
Silberbereiten angewiesen war (s. o.). Zum anderen suchte der Regalherr seine
Präsenz in der Nähe Freiburgs und des derzeitig wichtigsten Breisgauer Reviers
offenbar zu verstärken. Wollte er gar bei passender Gelegenheit selbst
in den Schauinslandbergbau einsteigen?

Am 10. Oktober 1551 fiel König Ferdinands Entscheidung, und die Ensis-
heimer Regierung trug Freiburg das Anliegen vor, Bauholz zur Errichtung
des Werks aus dem günstig gelegenen „flegkh genant Berenstall" nahe dem
vorgesehenen Hüttplatz zur Verfügung zu stellen, da Holz aus den österreichischen
Kohlwäldern nur unter großen Unkosten beschafft werden könne.
Man deutete dabei an, daß „wo diß schmeltzwerckh zu fürganng khompt,
Solchs der khön(iglichen) Mayestat Zuvorderst, ouch deren landen vnd leut-
ten zu guettem geraichen" werde65. Verhüttet werden sollte „Irer Khön. Mayestat
Fron- vnd khouff ärtzt, so Irer Mayestat im Leberthal zustenndig".

Rasch schritt der Bau des neuen Werks voran. Freiburger Gegenvorstellungen
blieben erfolglos. Die nach Ensisheim abgesandten Freiburger Han-
ßer und Krebs66 konnten dem Rat lediglich berichten, es „saye Inen gut Cap-
pitel geleßen worden, vnd das der Bauw der Schmeltzhütte bey Oberriedt sein
fürgang haben müsse". Schon am 21. März 1552 wurde der bisherige, durch die
Affäre Kayser kompromittierte Bergrichter von Todtnau und Maßmünster
Jacob Schimel-Voland „Hüttschreiber zu Oberried" genannt67. Das mag als
Degradierung Volands ein Entgegenkommen gegenüber Freiburg sein. Seine
Belassung in der Nähe der Stadt, und zwar bei dem in seinem Entstehen von

65 Stadtarchiv Freiburg, ebenda.

66 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokolle, 14, 177.

67 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 5.

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