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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0116
22. Februar 1555 nur sechs Lieferungen von 360 Mark und 8 Lot Silber bezeugt75
, doch fehlt in der Zusammenstellung der Quelle offenbar eine letzte
Lieferung, da über die Zeit vom 22. Februar 1555 bis 1560 keine Angaben
Über die Versorgung der Basler Münze vorliegen. „Stärbende Leuff" verschlechterten
zeitweise die Lage im Lebertaler Zulieferungsgebiet der Ober-
rieder Schmelze, was mit schuld daran war, daß die Endabrechnung über
Vorschüsse und deren Tilgung bzw. Rückzahlung noch 1561 unerledigt war
und bei den Münzorten zu erheblichem Ärger führte76. Übrigens muß die
beträchtliche Menge von 395 Mark Silber, die Hüttmeister Jacob Schimel an
die Thanner Münze geliefert hat, wohl in die Vertragszeit der Münzorte von
1552/55 fallen, da das von R. Metz ohne Quellenangabe genannte Jahr 1561
deshalb nicht in Betracht kommen kann, weil Schimel damals bereits verstorben
war77.

Das Austrocknen des Lebertaler Silberstromes brachte naturgemäß eine
wachsende Nachfrage nach anderen Silbererzen mit sich, was auch dem Schauinslandbergbau
zugute kam. Dies zeigt sich besonders bei der unserem Revier
angeschlossenen Schmelze in Muggenbrunn in den Jahren von 1558 bis
1562. Um 1557/58 hatte der Regalherr Österreich den Gewerken am Schauinsland
und am Todtnauer Gauch nochmals einen Nachlaß bei Fron und Wechsel
gestattet, der auf Ende 1562 befristet wurde78. Dies bedeutete erneute Verkaufsfreiheit
für das Silber. 1558 schlössen daher die derzeitigen Hauptgewer-
ken, der Badenweiler Amtmann Ludwig Wolf von Habsberg und der seit
dem Vertrag von 1544 am Schauinsland engagierte Freiburger Sixt Keller-
Klemli einen „kouff ... etlicher Silberbley vff ein Jarlang" mit drei Straßburger
Bürgern, nämlich dem Ratsverwandten Görg Schott, Balthasar Marstaller
und Hans Volmar ab. Letztere gewährten einen Vorschuß von etwa 2000 bis
3000 Gulden. Nach Lieferungsabschluß waren aber die Gewerken „biß In die
dreyzehnhundert gülden ungevarlich zu gelten plibben", deren Rückzahlung
auf sich warten ließ. Über ihren Bürgermeister und Rat wandten sich jetzt
die Straßburger an die Stadt Freiburg, um entsprechend auf Keller-Klemli
einzuwirken. Dieses Schreiben liegt als Quelle unserer Angaben mit Datum
vom 20. März 1560 im Stadtarchiv Freiburg79. Offenbar wurde die Sache rasch
erledigt, denn schon sechs Tage darauf, am 26. März 1560, schlössen die beiden
Gewerken einen neuen Lieferungsvertrag, diesmal mit der Stadt Basel80.
Der hierbei gewährte Vorschuß von 2000 Gulden deckte die an die Straßburger
fälligen Gelder. Aber die Vorgänge enthüllen ein gefährliches Schulden-
rollsystem.

Waren die Lieferungen der Schmelzhütte von Oberried in den Jahren 1552
bis 1555 an Basel noch auf dort verhüttetes Lebertaler Erz zurückgegangen, so
erhielt jetzt Basel erstmals direkt Silber vom Schauinsland. Allerdings konnten
die geringeren Mengen Silber unseres Reviers das Ausbleiben der Lebertaler
Sendungen nicht wettmachen.

75 Vgl. Anm. 3, S. 143.

76 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 7 (Basel) 1561, IX. 12. und X. 3.

77 R.Metz in „Der Schauinsland", S. 87, ohne Quelle, sowie Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 7
(vgl. Anm. 76).

78 Vgl. Vertrag von 1560, III. 29 (Basler Urkundenb. X, S. 451; dort Ablauf im Jahre 1562 angegeben
).

79 Stadtarchiv Freiburg, Bergwerksurkunden, 1560, III. 20.

80 Vgl. Anm. 78.

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