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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0127
Um die gleiche Zeit oder wenig später dürfte die Grube „Zur Threw'4 auf
der Horbener Bergseite im Bereich der Roten Lache zu arbeiten begonnen
haben. Ältere Bergbauspuren mögen den Erzsuchenden ein Fingerzeig gewesen
sein, denn, wie in einem früheren Abschnitt ausgeführt, scheinen die hier
auftretenden Flurnamen „Brente" und „Rotenlache" einen Bezug zum mittelalterlichen
Bergbau in sich zu tragen. Allerdings wird „Zur Threw" erst 1602
zusammen mit dem Hofsgrunder Werk genannt123. Zehn Jahre später war eine
Schürfung im oberriedischen Tiefenbach im Nordostzipfel unseres Revieres
zumindest projektiert124.

Über den Ertrag des Schauinslandbergbaus liegt für 1598 wenigstens eine
Angabe über das Fron- und Wechselgeld an den Regalherrn der vorderen
Lande vor124: während Asseln und Sod in den Südvogesen damals 2690 Gulden
an Abgaben erbrachten, kamen die „bergwerk im Breysgau und auf dem
Schwarzwald" nur auf 107 Gulden. Da in unserem Revier der silberarmen
Erze halber wie schon früher einmal die Abgaben wesentlich reduziert gewesen
sein könnten, ist der Silberertrag vorerst nicht zu ermitteln.

Die weiteren Bergbauprodukte wie Blei und Glätte konnten von den Ge-
werken auch nach 1580 frei verkauft werden. Allerdings durften sie in Freiburg
, wie der oben zu 1580 erwähnte Befehl der Stadt zeigte, diese Produkte
nur über das Kaufhaus absetzen. Nach 1600 scheint die Firma Liechtenhahn in
Basel ein wichtiger Abnehmer dieser Erzeugnisse gewesen zu sein. Schon
1613125 wird Plazidus Liechtenhahn in diesem Zusammenhang genannt. Diese
Beziehungen hielten sich vermutlich kontinuierlich bis in die Schlußphase dieser
Bergbauperiode in den 1630er Jahren, denn wir hören 1633 erneut von
Lieferungsverhandlungen mit den Liechtenhahns. Wie bei den Silberlieferungen
zahlte man auch im Bleigeschäft den Gewerken einen Vorschuß, der mit
den Sendungen allmählich getilgt wurde.

Das anbrechende 17. Jahrhundert macht uns plötzlich deutlich, daß das
Kloster Oberried über die Auswirkungen des fortdauernden Bergbaus vor
allem in Hofsgrund unzufrieden war. Es wurde alles getan, um das grundherrliche
Recht zu betonen. Demonstrativ ließ der Prior Holz in den Hochwäldern
schlagen. Die weitere Ausscheidung von Gütern aus der Allmende
und ihr Verkauf, der nicht nur an Bergwerksverwandte erfolgte, gaben dem
Kloster eine Möglichkeit, seinen Einfluß wieder auszudehnen. Wenn nicht
schon in der Krisenzeit von 1580 bis 1584, so kam es doch spätestens um 1600
zu einer Zuwanderung von Klosterleuten nach Hofsgrund, die den Anteil der
Bergwerks- und Schmelzwerksverwandten im Vogteibereich ständig sinken
ließ. Ein Rückgang der Grubenarbeiten und, damit verbunden, ein Wegzug
von Bergleuten könnten diesen Wandel beschleunigt haben.

Das gespannte Verhältnis der beiden Parteien drängte alsbald zu einer
Überprüfung der rechtlichen Lage. In die neue Auseinandersetzung zwischen
dem Prior Ulrich Roth und dem Bergrichter Christian Burger schaltete sich
die Ensisheimer Regierung ein, in deren Auftrag die „Commisarii" Hans
Christoph von Ramstein und Lienhart Cabelius, „der Rechten doctor", beide

123 Vgl. Anm. 121, S. 87/88.

124 GLA Karlsruhe, 22/7 (1612, V. 29.), Artikel 1.

125 Stadtarchiv Freiburg, Akten Bergwerke.

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