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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0132
so geht des Schmölzers Costgeld fort, schmolz ich dann und sollt abermahl verraten
werden", so wäre Arbeit und Blei verloren. Der Schmelzer Gregori
Fryberger hat tatsächlich seine Arbeit nochmals aufgenommen, und die Liech-
tenhahn in Basel bekamen Blei geliefert142. Der Erlös von 400 Gulden verrät,
daß bis Jahresende 1636 wenigstens 40 Zentner Blei verkauft wurden, eher
noch mehr, da in der genannten Summe die als Tilgung abgesetzten Beträge
wahrscheinlich nicht enthalten sind143. So leuchtete nochmals der Stern der
Hoffnung in diese schwere Zeit. 1637 wurde sogar die erst im vorhergegangenen
Jahr stillgelegte Nachbargrube „Unsere liebe Frau im Storn" wieder von
zwei Arbeitern gebaut144. Sicherheitshalber riet die Regierung auch, mit dem
Schmelzen ins Münstertal auszuweichen. Die dort geschmolzenen Erze gelangten
wieder nach Neuenburg zum Verkauf.

Verwalter Huber, der erst kurz zuvor die Dringlichkeit von Hilfsgeldern
zur Erhaltung der Grube der Regierung unterbreitet hatte, sah keine Möglichkeit
mehr, die Arbeiten fortzusetzen146. In einem neuen Bericht bat er so
um Auszahlung des noch ausstehenden Gehalts und um Rückversetzung an
das Simonswälder Eisenwerk, obwohl auch dieses vom Krieg nicht unberührt
geblieben war. Die Nachrichten brechen dann ab mit der Antwort der Regierung
. Sie stellte darin einen neuen Vorschuß in Aussicht, ebenso einen guten
Arbeiter aus dem oberelsässischen Revier147.

Angesichts der schlimmen wirtschaftlichen Gesamtlage dürfte indessen die
weitere Finanzierung der Grubenarbeit in unserem Revier unmöglich geworden
sein. Was noch an Vorräten und Einrichtungen im Revier übrig war, fiel
1644 plündernden Streifen zum Opfer. Die restlichen Bewohner im Hofsgrund
taten in der Folgezeit ein übriges und schlachteten die kläglichen Überreste
der Gebäude in der Suche nach Bleiklumpen aus, was spätere Protokolle anzeigen148
.

So war das Ende der zweiten großen, über 100 Jahre währenden Epoche
des Schauinslandbergbaus hereingebrochen, und für über 70 Jahre sollten die
Arbeiten nun ruhen, lange genug, um die einheimische Bergbautradition, die
schon im Gefolge der Bergordnung von 1517 und der bald daran anschließenden
Pause von etwa 15 Jahren einen starken Stoß erlitten hatte, völlig abreißen
zu lassen, zumal das alte Zentrum, der Todtnauer Berg, schon seit 1564
ganz dem Bergbau verlorengegangen war.

Noch ein kurzer Blick auf die Vorgänge im Britznachtal während dieser
Bergbauperiode. Da in diesem Bereich über das 15. Jahrhundert hinweg bis
in das zweite Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts hinein eine gewisse Kontinuität
im Bergbau bestanden hat, dürfen wir annehmen, daß in diesem Tal über die
in den zwanziger Jahren eingetretene Pause hinaus eine am Bergbau interessierte
Schicht seßhaft geblieben war, die dann Arbeiten im kleineren Umfang
wiederaufgenommen hat. Aus ihr dürften die bei der Neuschürfung der Hofs-
grunder Gruben 1534 beteiligten Hauptgewerken Sewer und Kügler stam-

142 GLA Karlsruhe, Akten Hofsgrund, 229, 44. 782r Bl. 86.

143 Vgl. Anm. 121, S. 92.

144 Ebenda.

145 Entfällt.

146 Vgl. Anm. 120, S. 79.

147 Ebenda.

148 Ebenda.

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