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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0134
werken eröffnet. Deren Tätigkeit ist aber erst für 1629 bezeugt155. Da auch
von „Schürfungen und einem entblößten Gang" bei der Willnau berichtet
wird, könnte es sich damals um eine Ausbaustufe eines älteren Werks handeln
.

Aus allen Anzeichen ergibt sich der Schluß, daß bei der zweiten großen
Bgrgbauphase im Schauinslandrevier von 1534 bis 1637/44 der Schwerpunkt
der Arbeiten entschieden auf der Hofsgrunder Bergseite lag und die Britz-
nacher Seite keinen großen kontinuierlichen Betrieb aufzuweisen hat. Es fehlt
auch an einem Gegenstück zur neuen Bergmannssiedlung im Hofsgrund.

Blicken wir zurück: wir sahen, wie mit Hilfe „ausländischen" Kapitals die
Ende des 14. Jahrhunderts aufgelassenen Gruben auf der noch zur Vogtei
Oberried gehörenden Hofsgrunder Seite des Bergmassivs seit 1534 wieder
besetzt waren. Bedingt durch die notwendigen großen Anfangsinvestitionen
und Unkosten beim Bau des Wasserstollens waren die ersten beiden Gewer-
kengenerationen in große Not und teilweisen Ruin geraten. Seit 1544 beteiligten
sich Freiburger Bürger, darunter alte Gewerken vom Todtnauer Gauch
oder deren Erben, als Gewerken an unserem Revier. Der wachsende Ausbau
und die weiterbestehende Abgabenbefreiung ließen die Jahre um 1560 einträglich
werden, und das Silber gelangte bis nach Straßburg und Basel. Nach
Abstoßung unrentabler Tochtergruben bei Todtnau (Gauch) um 1563/64 und
einer Wachablösung bei den Gewerken wurden die Bande zum Münzort Freiburg
sehr eng gestaltet, was bis zur Aufkündung der Silberzufuhr an die Rappenmünzgenossen
durch Österreich 1580 dauerte.

Die Jahre kurz vor 1580 brachten offenbar auch die größte Ausbeute im
Gesamtabschnitt von 1534 bis 1637/44 mit sich, verbunden mit der Tätigkeit
des Hauptgewerken Bleidisser aus Freiburg.

Die Jahrzehnte nach 1580 stehen unter stärkerem Einfluß des Regalherrn,
der den Silberstrom in sein neues Miinzwerk in Ensisheim zu leiten wußte.
Nach zeitweiligen Stockungen scheint vor 1584 eine Neuverleihung im Hofsgrunder
Revier erfolgt zu sein, wie geänderte Grubenbezeichnungen andeuten
. Die Schaffung einer eigenen Bergvogtei Hofsgrund (1584) und spätere Regelungen
zwischen dem Regalherrn und dem Grundherrn, dem Kloster Oberried
, schufen die Grundlagen für einen zwar bescheideneren, aber doch wohl
kontinuierlichen Abbau, wobei Tochtergruben zeitweise auf die Kappler und
Horbener Bergseite übergriffen. Die Grube St. Johannes Fördernuß scheint
mit ihrem Wasserstollen seit der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende der
Bergbauperiode das Rückgrat aller großen Arbeiten im Hofsgrund gebildet
zu haben. In den letzten Jahren während des Kriegs trat naturgemäß das
Interesse am Blei stärker in den Vordergrund und gab letztlich auch die Anstöße
zur Lähmung der Betriebe durch Überfälle der Soldateska.

Vergleicht man die Arbeiten der Periode von 1200 bis 1400 mit der von 1534
bis 1637/44, so wird deutlich, daß trotz des kleineren Zeitraums, bedingt durch
den technischen Fortschritt beim Stollenbau und der Wasserhaltung, während
der zweiten Phase erheblich intensiver am Berg gearbeitet wurde. Die Erz-
ausbeute dürfte wohl auch ein Mehrfaches des ersten Abschnittes ausgemacht
haben. Gleichwohl wird der Bergbau für die Gewerken im ganzen nicht sehr
viel gewinnbringender gewesen sein. Denn in der älteren Phase bestand offenes
Vgl. Anm. 121, S. 90.

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