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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0148
„Am 27. Juni (1870) wurde die hölzerne Brücke über den Neumagen abzutragen
angefangen. Diesen Sommer viele Raupen, auch der Traubenwurm.
Am 16. und 17. Juli in der Nacht Einberufung des Militairs, auch Verheu-
rathete, und schnelles Aufschlagen der Lebensmittel. Mitte Juli das Brod 17
bis 18x (Kreuzer), Ende Juli 20x, Butter 36x. Donnerstag den 21. und Freitag
, den 22. Juli kamen die eisernen Theile der großen Brücke, wo dieselben
sogleich zusammengestellt wurden und Sonntag Nachmittag das erstemal darüber
laufen konnte. Den ganzen Sonntag arbeiteten die Montöre sowie Zimmerleute
, Maurer und Taglöhner daran."

Mit dem Maurermeister Sayer wurde am 30. März 1871 ein neuer Vertrag
geschlossen, aufgrund dessen dieser seine Arbeiten im Sommer 1871 vollendete
.

Nach den Verwendungsbüchern der Jahre 1870/71 setzen sich die Gesamtkosten
der Brücke und der Nebenarbeiten folgendermaßen zusammen:

Notbrücke 80, Gulden

Maurer- und Steinhauerarbeiten 1095,61 Gulden

eiserner Überbau 4295,16 Gulden

Fahrbahn 353,87 Gulden

Verschiedenes 640,51 Gulden
davon Pflaster 297,23 Gulden

Zusammen 6465,15 Gulden

In der im Jahre 1928 aus den Akten nachträglich zusammengestellten Baugeschichte
, aus der die vorstehenden Aktendetails stammen, ist ausdrücklich
vermerkt, daß über die Vornahme einer Probebelastung und über das Vorhandensein
einer statischen Berechnung der Eisenkonstruktion und der
Widerlager nichts in den Akten aufzufinden ist.

Für die Straßenbrücke in Staufen wurden von der Brücke in Hecklingen
nur zwei der insgesamt sechs Hauptträger gebraucht. Wo die anderen Träger
geblieben sind, ist nicht bekannt. Auch die Querträger wurden in Staufen
nicht benötigt. Statt dessen baute man solche aus Schmiedeeisen ein, die aus
Stegblech und Winkeln zusammengesetzt wurden. Diese Querträger haben
eine Höhe von 355 mm. Der Hauptträgerabstand wurde auf 7,20 m vergrößert.
Die Aufhängung der Querträger an den Hängern ist im Prinzip genau die
gleiche wie bei den ursprünglichen gußeisernen Querträgern: Der aus zwei
Stegblechen bestehende Träger hat an der Aufhängestelle zwei zylindrige
Hülsen, durch die die Hängestangen durchgesteckt und von unten mit einer
Schraubenmutter gesichert sind. Die eigentliche Fahrbahn ruht auf sechs
Längsträgern und zwei Randprofilen.

1932 und 1955/56 wurden nachträgliche statische Untersuchungen angestellt
. Insbesondere die letztere von Professor Steinhardt, Karlsruhe, zeigte
die Schwierigkeiten, dieses System statisch vernünftig zu erfassen. Professor
Steinhardt hat in seiner Untersuchung vorgeschlagen, durch zusätzliche Anbringung
von vorgespannten Zugstäben unter der Fahrbahn die für Gußeisen
unverträglichen Zugspannungen abzubauen. Er ging dabei davon aus,
daß die Widerlager nicht in der Lage seien, Horizontalschub aufzunehmen
und dadurch die Tragebene nicht wie Bögen auf Druck, sondern wie Träger

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