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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0151
Ortsherrschaft und Ortswappen:
Wann wurde der „Hohe Bannstein'5 am

Schönberg gesetzt?

Nicht weit vom Gipfel des Hochfirst, im Südteil des Schönbergstockes, laufen
in einem einzigen Punkt die Gemarkungen der fünf Dörfer Kirchhofen,
Pfaffenweiler, Wolfenweiler, Ebringen und Bollschweil zusammen. An dieser
Stelle erhebt sich das markante Grenzzeichen des „Hohen Bannsteins" zu einer
halben Mannshöhe, anderthalb Meter im Umfang messend. Der gewaltige
Block ist fünfeckig gehauen, und auf jeder der fünf dazwischenliegenden
Schauflächen befindet sich das alte Herrschaftswappen des Dorfes, dessen
Gemarkung die Fläche zugekehrt ist. So zeigt Kirchhofen Querbalken und
Rantenfries des schwendischen Wappens, Pfaffenweiler die drei Kelche der
Herrschaft Staufen, Wolfenweiler Querbalken und Sparren von Badenweiler,
zu dem es gehörte, Ebringen, arg beschädigt, den Weinstock und den St. Galler
Bären, und endlich Bollschweil die Bärentatzen der Freiherren Schnewlin-
Bernlapp.

Im Jahrlanf Nr. 65/66 (1938/39) S. 155 ff. des „Schau-ins-Land" hat Joseph
Ludolf Wohleb den Hohen Bannstein beschrieben und Zeichnungen von den
Wappen, die er trägt, dargeboten. Er hat sich dabei auch mit der Frage beschäftigt
, zu welcher Zeit der Stein wohl gesetzt wurde. Wohleb fand, daß ein
Grenzstein an dieser Stelle bereits im 15. Jahrhundert mehrfach erwähnt sein
dürfte. Wann aber der Hohe Bannstein in seiner heutigen Form mit den fünf
Herrschafts- oder Dorfwappen entstand und aufgestellt wurde, das, meint er,
sei urkundlich nicht nachweisbar; doch müsse der Zeitpunkt zwischen dem
Jahr 1621, als die Abtei St. Gallen die Herrschaft Ebringen wieder an sich zurücknahm
, und dem Jahr 1628, als Kirchhofen nach Ausgang der Schwendi
unter schauenburgische Herrschaft kam, liegen.

Im Generallandesarchiv zu Karlsruhe befindet sich unter Nr. 353/311 im
Or iginal das folgende fünffach besiegelte Protokoll, das nachstehend im Wortlaut
mitgeteilt wird.

Es ergibt sich hiermit ganz eindeutig, daß an der fraglichen Stelle ein ungefüger
Grenzstein (Wackenstein), jedoch ohne Wappen oder Dorfzeichen,
offenbar schon lange vorhanden war, daß er jedoch im Jahre 1748 in feierlicher
Form, bei Anwesenheit der Amtsvorsteher der Herrschaften, der Ortsvögte
und der Marcher aller fünf Gemeinden durch einen fünfeckig gehauenen, mit
den Wappen der angrenzenden Dorfschaften gezierten Stein ersetzt worden
ist. Derselbe erweist sich demnach um mehr als ein Jahrhundert jünger als
J. L. Wohleb berechnet hatte. Was ihn irreführte, war ganz offensichtlich das
schwendische Wappen von Kirchhofen, das nach seiner Meinung nach 1628

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