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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0018
Hand, die ihm die Herrschaft über die Straße sicherten, welche von Mainz und
Speyer her durch das Elsaß nach Basel zog. Im Breisgau setzte sich der Besitz Guntrams
über Burkheim, über dem Rhein gelegen, und dem Kaiserstuhl mit zahlreichen
Gütern nach Endingen, Riegel und Kenzingen hin fort. Im südlichen Breisgau
kennen wir Buggingen und Liel aus späteren Vergabungen als Grundbesitz. In
der Freiburger Bucht selbst besaß Guntram neben Gütern in Opfingen, Betzenhausen
und Haslach vor allem Maurach. Auch die Straße, die auf der rechten Seite des
Rheintales nach Basel lief, war dadurch unter der Aufsicht Guntrams. Wenn seine
Familie die Grafschaft im unteren Elsaß besaß, so hatte Guntram das Grafenamt
im Breisgau inne68. Von Kolmar im Elsaß zog sich der Besitz und die Herrschaftssphäre
von Guntram wie eine mächtige Querverbindung über den Kaiserstuhl nach
Maurach und Riegel. Der Besitz Guntrams setzte sich aus ehemaligem Reichsgut,
aus Ausstattungsgütern der Grafschaft und auch aus Eigenbesitz zusammen, ohne
daß die verschiedenen Teile im einzelnen auseinander gehalten werden könnten.
Der Einfluß und die Machtstellung des Grafen Guntram kam dem Besitz, auf den
der schwäbische Herzog sich im Breisgau in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts
zu stützen vermochte, zum mindesten gleich. In der Hand des Herzogs befanden
sich zwar die Felsenfeste Breisach mit dem dazugehörigen Gut und das Herzogskloster
Waldkirch mit seinen ausgedehnten Besitzungen nach dem Schwarzwald
und in der Freiburger Bucht, aber mitten zwischen beiden besaß Guntram die beherrschende
Anhöhe von Maurach, ganz abgesehen von dem zahlreichen Besitz am
Kaiserstuhl. Maurach, das rings von Besitz umgeben war, der in der Hand des
Herzogs von Schwaben sich befunden hatte, ist demnach wohl nicht als Eigengut
Guntrams anzusehen, sondern gehörte zum Besitztum, das Guntram in seiner
Eigenschaft als Breisgaugraf an sich gebracht hatte.

Die Vormachtstellung Guntrams am Oberrhein wurde erschüttert, als die Reichsgewalt
unter Otto I. den Oberrhein wieder auf das stärkste in ihre politischen Absichten
und Pläne einbezog69. Als Otto I. mit der Hand der jungen Königin Adelheid
auch das Königreich Italien erworben hatte, wurde sein Augenmerk nicht nur
auf die östlichen Alpenpässe und die Ubergänge über die Bündener Alpen gelenkt.
Auch die Straße über den großen St. Bernhard, die von Basel durch Burgund, die
Heimat Adelheids, nach den Alpen ging, wurde als rasche Verbindung nach der
oberen Poebene von Bedeutung für Otto I. Damit aber war für ihn das Oberrheingebiet
als Basis, von der aus man mit Leichtigkeit sowohl nach den Bündener Pässen
wie nach dem St. Bernhard gelangen konnte, von besonderer Wichtigkeit. Wir kennen
den näheren Anlaß nicht, der zum Konflikt Otto I. mit dem Grafen Guntram
führte, der die stärkste Macht im Oberrheingebiet darstellte. Jedenfalls widersetzte
er sich bei der Rückkehr Ottos L aus Italien im Jahre 952 den politischen Zielen des

68 Unmittelbar nach Guntrams Sturz tritt im Breisgau Liudolf, Ottos I. Sohn, der bereits seit Dezember 949
Herzog in Schwaben war, als Inhaber des Grafenamts auf; Mon. Germ. Do I 236 n. 155, Dies läßt mit
einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit vermuten, daß Guntram die Grafschaft im Breisgau
innegehabt hatte. Bereits vor ihm hatte im 9. Jh. schon einmal ein Angehöriger eines elsäßischen Grafenhauses
die Breisgaugrafschaft innegehabt. Erchangar, der Vater der späteren Kaiserin Richgard, war Graf
im Breisgau von 817 828; C 1 a u s s, Hist. Topogr. Wörterbuch d. Elsaß S. 36 ff.; W a r t m a n n,
I 217 n. 226; 290 n. 313.

fi9 Zum Folgenden vgl. Büttner, Gesch. d. Elsaß I 185 205.

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