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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0022
ster89. Auch dieser Besitz rührte von dem schwäbischen Herzog Burkard II. her
und war gleichfalls an die Reichsgewalt gelangt; der Zeitpunkt dieser Ubergabe
aus Herzogsbesitz an den König fällt ebenfalls noch in die Regierungszeit Ottos I.
Auch hier waren dieselben Beweggründe maßgebend, die zur Ubergabe Waldkirchs
an Otto L geführt hatten. Eine dritte Schenkung Ottos III., am 29. Dezember 994
in der Pfalz von Erstein ausgestellt90, gab 5 Hufen in Königschaffhausen an Waldkirch
und dazu noch einen Wald zwischen Königschaffhausen und Wyhl. Diese
Güter stammten aus dem reichen Fiskalbesitz um Sasbach, der sich noch in unmittelbarer
Verwaltung des Reiches befand.

Heinrich IL, der die politische Linie seiner Vorgänger am Oberrhein bewußt
weiterführte und ausgestaltete, konnte die Voraussetzungen, welche die Ottonen im
Breisgau und Elsaß geschaffen hatten als Ausgangspunkt seiner auf den Erwerb von
Burgund gerichteten Politik benutzen. Wenn Otto L das burgundische Königshaus
durch große Güterschenkungen und durch Mithilfe bei dessen Abrundung im Elsaß
in den Oberrheinraum hineingezogen hatte91, wenn er damit die burgundischen
Interessen gleichsam im Reichsgebiet zu verankern suchte, so wandte Heinrich IL
die gleichen Grundsätze gegenüber dem Bistum Basel an. Basel war für Heinrich II.
der Schlüssel zu Burgund; das Bistum besaß die Straße über die Birs aufwärts und
die Pierre-Pertuis nach dem Aaretal, Münstergranfelden war kurz vorher unter
Mitwirkung des deutschen Königs an Basel gegeben worden92 und sicherte diesem
die Paßstraße über den Jura nach dem Bielersee. Bereits im Jahre 1002 hatte der
Basler Bischof gemeinsam mit dem von Straßburg für Heinrich II. die Felsenfeste
Breisach besetzt und verteidigt93. Der Gesichtskreis Basels war kraft seiner Lage
am Rhein stets auch nach dem Breisgau und Elsaß gerichtet; im 10. Jahrhundert
hatte das Bistum trotz seiner Zugehörigkeit zur Metropole Besan^on die Verbindung
zum Reich nie ganz abreißen lassen. Als 1006 das Bistum Basel, früher als das
übrige Burgund, an das Reich übergegangen war, stiftete Heinrich II. nicht nur
zum Münsterbau und zur Ausstattung des Gotteshauses kostbare Beisteuern94, sondern
er stattete es auch mit großen Besitzungen im Rheingebiet zu beiden Seiten
des Stromes aus. Die Mittel entnahm er dem von den Ottonen übernommenen
Schatz an Reichsgut am Oberrhein, besonders im Breisgau, und dem Besitz der
Reichskirche95. Hier sei nur das Augenmerk auf die großen Güter gelenkt, die Basel
am Kaiserstuhl und in der Freiburger Bucht erhielt, ohne sie indessen alle aufzuzählen
96. Die wichtige Festung Breisach bildete das Kernstück der Basler Besitzungen
und die verbindende Brücke nach den Gütern und Rechten im Elsaß, besonders

89 Mon. Germ. DD Olli 569 n. 158.
90Mon. Germ. DD Olli 573 n. 161.

91 B ü 11 n e r, Gesch. d. Elsaß I 190 f.

92 S c h ö p f 1 i n, Als. dipl. I 142 n. 178; T r o u i 1 1 a t, Mon. de Bale I 139 n. 85; 140 n. 86.

93 H i r s c h, Jahrbuch Heinrichs II. Bd. 1, 220, nach Thichmar Chron. V 14.

94 Vgl. a. KW. Hieronymus, Das Hochstift Basel im ausgehenden Mittelalter (Basel 1938).

95 Die Abtei Murbach mußte für die Ausstattung Basels unter Heinr. II. Teile aus ihrem Besitz abtreten;
Konrad II. erstattete davon wieder einige Stücke an Murbach im Jahre 1025 zurück; Mon. Germ.
DD KU 42 n. 39.

96 Th. Mayer-Edenhause r, Zur Territorialbildung der Bischöfe von Basel, in der Zeitschr. f. d.
Gesch. d. Oberrheins N. F. 52 (1939) 225 322, bes. S. 234, 238 ff.

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