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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0028
tus132. Nach dem Tod des Herzogs Konrad von Zähringen scheint Konrad von
Schwarzenberg bei der Herzogin dementia eine einflußreiche Stellung eingenommen
zu haben133, jedenfalls aber hatten sich die Vögte von Waldkirch um die Mitte
des 12. Jahrhunderts weit über den Ortsadel des Breisgaus emporgearbeitet und
eine gleiche Stellung wie der Dynastenadel im Breisgau erlangt.

Die Burg Schwarzenberg134 lag über dem Wegelbachtal und schützte dieses sowie
das nahe Elztal. Die Zeit der Erbauung der Burg gibt sich aus der Abänderung des
Namens der Vögte von Waldkirch; zwischen 1112/13 und 1136 wurde die Burg
errichtet. Die Zunahme an Bedeutung verdanken die Herren von Schwarzenberg
einmal dem Landesausbau des 12. Jahrhunderts im Gebiete des Klosters Waldkirch
, vor allem im Elztal, dann aber ist nach der Lage der Burg zu vermuten, daß
der erst 1284 genannte Silberbergbau im Suggental135 bereits im 12. Jahrhundert
in Blüte stand und auch ihren Besitzern Erträge abwarf. Die fortschreitende Urbarmachung
und Erfassung für die Siedlung führte im 12. Jahrhundert auch zu dem
Zusammenstoß zwischen Waldkirch und Ettenheimmünster, der zur Herstellung
der iura curiae in Munchvilare führte und zur Abfassung des Diploms des Herzogs
Burkard I. mit dem Datum vom Jahre 926136. Die Gebiete von Ettenheimmünster
und Waldkirch stießen am Hünersedel zusammen. Wenn die unechte Urkunde
Herzog Burkards um 1141/62 in Straßburg hergestellt wurde, dann gibt
dies den Zeitpunkt an, an dem die Erfassung des Elztales und seiner Seitentäler soweit
fortgeschritten war, daß die Bauern Waldkirchs mit den Hintersassen von
Ettenheimmünster zusammen gerieten. In dem Privileg Alexanders III. von 1178
ist die Gegend des späteren Meiertums Biederbach noch nicht genannt. Zusammen
mit dem Streit zwischen Waldkirch und Ettenheimmünster gesehen zeigt dies deutlich
, daß diese Gegend nach dem Hünersedel und nach der Heidburg hinüber damals
mitten im Ausbau sich befand. Auch für das Elztalgebiet bedeutet das 12.
Jahrhundert eine Zeit intensivsten Landesausbaues. Auch die zu keinem Meiertum
gehörige Waldkircher Grundherrschaft in Gütenbach137 über dem Wildgutachtal
und das abseits von dem geschlossenen Klosterbereich gelegene Rohrbach gehören
diesem im 12. Jahrhundert kräftig einsetzenden Vorstoß in den Schwarzwald an.

Die Vögte von Waldkirch, die Herren von Schwarzenberg, wurden von dieser
Entwicklung im Raum ihrer Vogteiherrschaft kräftig mit emporgetragen. Dabei
verschob sich das Kräfteverhältnis zwischen dem adeligen Frauenstift und seinen
Vögten im Laufe des 12./13. Jahrhunderts rasch soweit, daß nicht mehr das Kloster
den Nutzen des wirtschaftlichen Gewinnes aus dem Fortschreiten des Landesausbaus
hatte, sondern daß die Herren von Schwarzenberg innerhalb und mit Hilfe
des Gebietes der geschlossenen Klostergrundherrschaft von Waldkirch im Elztal
ihren eigenen Herrschaftsbereich aufbauten. Die Gründung der Stadt Waldkirch

132 Freib. Diöz. Archiv 15, 150; F 1 e i g, S. 118 n. 144.

133 Freib. Diöz. Ardiiv 15 ,150; F 1 e i g, S. 118 n. 143.

134 W c t z e 1, Waldkirch S. 66 72.

135 H e f e 1 e, Freib. UB. II 15 n. 12te den silberbergen ze Sukendal unde ze des herzogen berge (zum Jahre
1284). Im Kandelgebiet sind wohl auch schon vorher Silberbergwerke möglich, wenn die Schwarzenber
ger sie auch wohl nie selbst betrieben, sondern nur Abgaben daraus zogen.

138 (entfällt).

*37 Zeitschrift f. d. Gesch. d. Oberrheins 36 (1883) 258 261.

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