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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0030
tungen durchzogenen Land in der altbesiedelten Breisgauebene. Dazu kam noch
ein weiterer Umstand, der sich gleichfalls gerade um diese Zeit auswirkte, die Umwandlung
des Kriegswesens und der Befestigungstechnik in dem Aufkommen der
Höhenburg.

In der unmittelbaren Nähe des Elztales erhob sich zu Beginn des 12. Jahrhunderts
eine Burg am Eingang nach dem Sexauer Tal; im Jahre 1102 begegnen Konrad
und Rudolf von Hachberg in Schaffhauser Quellen141. Im Rotulus Sanpetri-
nus erscheint 1111-1122 in der gleichen ständischen Schicht wie die Vögte von
Waldkirch ein Erchenbold von Hachberg142. Erst später, wohl gegen 1161, ging die
Burg aus dem Eigentum dieser freien Familie in den Besitz der Markgrafen von
Baden über. Eine ähnliche Entwicklung wie im Elztal vollzog sich im Freiamt mit
der Familie der Herren von Keppenbach143; diese bauten ihre Stellung als Zähringer
Ministerialen im neuerschlossenen und verwaltungsmäßig zu erfassenden Gebiet
zu einer starken Position aus, von der aus sie sogar später gegen die Markgrafen
sich wehren zu können glaubten. Aus dem Bergregal zogen sie ebenfalls Hilfsquellen
für ihre Ansprüche.

In den Seitentälern des Glottertals hatten sich im Föhrental und Ohrensbach
die Herren von Falkenstein niedergelassen. Sie waren eine jener Familien, die
durch die Teilnahme an der Erschließung des Schwarzwaldes einen hohen Aufschwung
nahmen. Das Gebiet, in dem sie sich eine ausgedehnte Herrschaft erwarben
, war das Höllental, und von da aus nach dem Feldberg sowohl wie nach
Breitnau hin ausgreifend144. Im Höllental entstand zu Beginn des 12. Jahrhunderts
die Burg Falkenstein als Mittelpunkt der Herrschaft und als Sicherung der in
den Schwarzwald hinaufführenden Straße. In den Jahren 1111-1122 wird Walther
von Falkenstein mit seinem Bruder Kuno erstmals genannt im Rotulus San-
petrinus145. Diese Quelle gibt uns noch weitere Aufschlüsse über den Besitz und die
verwandtschaftlichen Beziehungen der Falkensteiner. Güter in Gundelfingen,
Nordweil, Merdingen, Weiler und Berlachen werden von ihnen an St. Peter gegeben
. Damit ist der Bereich abgegrenzt, in dem die Herkunft der Familie zu suchen
ist. Besonders aufschlußreich ist eine Tradition von 1122-1152146; daraus ergibt
sich die nahe Verwandtschaft der Falkensteiner mit den Herren von Endingen und
mit denen von Blankenberg, die derselben Familie angehören wie die Herren von
Staufen. Wieder weisen diese Beziehungen auf den Kreis des Breisgauer niederen
Adels hin. Vom Breisgau aus waren die Falkensteiner über Gundelfingen nach dem
Glottertal vorgestoßen und vom Zartener Talkessel drangen sie in den hohen
Schwarzwald vor. Die Entwicklung der Herren von Falkenstein weist viele gemeinsame
Züge mit der der Herren von Schwarzenberg auf. Betrachten wir aber die
verfassungsrechtlichen Grundlagen, so ergeben sich jedoch auch wesentliche Unterschiede
, die allerdings wiederum zu dem gleichen Endergebnis hinführten. Die

141 B a u m a n n, Allerheiligen S. 66 u. 39; H e y c k, Herzöge von Zähringen S 188; K o h 1 e r, Burgen
im Breisgau S. 44 ff.

142 Freib. Diöz. Archiv 15, 145; F 1 e i g, S. 107 n. 46.

143 B a d e r, Freiamt S. 37 ff.

144 Th. Mayer, Besiedlung des Schwarzwaldes S. 512 f.

145 F 1 e i g, S. 110 n. 85 u. 86.
l4*Fleig, S. 119 n. 147.

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