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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0031
Schwarzenberger schufen ihre Herrschaft innerhalb der ihnen als Klostervögten
von Waldkirch gegebenen Grenzen und unter Ausnützung ihrer Eigenschaft als
Vögte unter Beiseitedrängung der Rechte der Abtei; die Falkensteiner errichteten in
den von ihnen erfaßten Gebieten des Schwarzwaldes eine Herrschaft sozusagen
aus wilder Wurzel, eben aus der Tatsache der von ihnen getragenen Erschließung
des Gebietes und der durch sie durchgeführten Verwaltungsorganisation.

Der Aufbau der Herrschaft der Herren von Staufen147 zeigt ein wiederum abgewandeltes
Bild. Wieder übermittelte der Rotulus Sanpetrinus eine Reihe von
Nachrichten. Zwischen 1111-1152 erbauen Kuno von Blankenberg und sein Bruder
Adalbert die Paulskapelle im Kloster St. Peter und statten sie mit Gütern in
Gündlingen und Ballrechten aus148. Adalbert erscheint 1122-1152 mit dem Zusatz
de Stoufen149; gleichzeitig begegnen uns Besitzungen des Geschlechtes in Wollbach,
Gundelfingen und Uffhausen. Die Burg Blankenberg, rasch wüst geworden, lag
vielleicht auf dem Blankenberg bei Tiengen150. Aus der Heimat des altbesiedelten
Breisgaues verlegte die Familie unter Auflassung von Blankenberg ihren Sitz näher
an den Schwarzwald; die Burg Staufen, in glänzender fortifikatorischer Lage, wurde
der Sitz des Geschlechtes. Von hier aus nahmen sie teil an der Erfassung des
Schwarzwaldes im 12. Jahrhundert. Die Vogtei über das Kloster St. Trudpert im
Münstertal brachte ihnen Rechte im Beichengebiet, in dem ein namhafter Silberbergbau
betrieben wurde. Zur Sicherung des Staufener Besitzes entstand in der
Britznach die Burg Scharf enstein151. Über den Belchen hinaus drangen die Herren
von Staufen in das Wiesental vor und erlangten hier die Vogtei über das St. Blasische
Schönau und Todtnau. Die Burg Staufen wurde Mittelpunkt auch einer kleinen
Herrschaft, die allmählich aus Rechten im altbesiedelten Breisgau sich herausbildete152
. Bereits zu Anfang des 12. Jahrhunderts waren die Herren von Staufen
ähnlich wie die Falkensteiner auch vom Gebiet von Zarten aus in das Tal von
Oberried vorgedrungen153. Die Herren von Staufen wußten beides, die alten Rechte
im Breisgau und den Neuerwerb von Herrschafts- und grundherrlichen Rechten im
Schwarzwald, miteinander zu vereinigen. Als Ministerialen der Zähringer Herzöge
hatten sie ebenso wie die mit ihnen verwandten Falkensteiner durch ihre Beteiligung
an der Erschließung des Schwarzwaldes eine stattliche Stellung sich rasch
errungen. Im Jahre 1175 bekleiden sie bereits das Marschallamt der Zähringer154;
dies kennzeichnet deutlich, wie sehr sie sich bereits aus der Masse des Dorfadels im
Breisgau herausgehoben hatten. Vogteibesitz, neuerworbenes Gut und Altbesitz
wuchsen in der Hand der Herren von Staufen zusammen zu einem herrschaftlichen
Gebilde.

Die nur kurz skizzierten Beispiele zeigen deutlich, wie der Aufstieg der Herren
von Schwarzenberg nur ein Ausschnitt ist aus der allgemeinen Entwicklung, die

147 K r i e g e r 2II 1045 ff.; Poinsignon, Oedungen im Breisgau, in: Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins N. F.
2 (1887) 337.

148 Fl e ig, S. 108 n. 48 50.

149 F 1 e i g, S. 116 n. 120 122; vgl. a. S. 104 n. 15.
156 Vgl. Anm. 147.

151 K r i e g e r 2II 811 f.; Beiträge z. Gesch. v. St. Trudpert S. 147 ff.

152 K o h 1 e r, Burgen im Breisgau S. 23.

153 ygi Anm. 149; Th. Mayer, Besiedlung des Schwarzwaldes S. 514.
164 Zeitschrift f. d. Gesch. d. Oberrheins 12 (1861) 289.

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