Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0061
mer 113 erhielt, und das Feldartillerieregiment Nr. 5, mit der preußischen Ergänzungsnummer
76.

Wie in einigen Städten des Reiches war es auch in Freiburg der Exerzierplatz,
der geländemäßig die Voraussetzungen für einen ersten schüchternen Flugbetrieb
gestattete. Die Freiburger standen diesen Erfordernissen durchaus aufgeschlossen
gegenüber, ein Standpunkt, der bei der jungen fliegerischen Kunst durchaus nicht
überall in deutschen Landen anzutreffen war. Die Umgebung schaffte bereits ein
günstiges Klima für die Eroberung der Lüfte. Bereits am 2. Juli 1900 flog der erste
Zeppelin am Bodensee. Deutschlands Flugzeugführer Nr. 1, August Erler, und
Hellmuth Hirth waren mit der Stadt verbunden. Die FlugfelderDarmstadt, Karlsruhe
, Baden-Baden, Straßburg und Mülhausen-Habsheim - letzteres verbunden
mit der Aviatik AG., die bis zum Ende des ersten Weltkrieges auch in Freiburg
einen Betrieb unterhielt, waren bereits vor dem ersten Weltkrieg in Benutzung.
Das Land am Oberrhein spielte also auch bei einer jüngsten epochalen Tat eine
nicht zu unterschätzende Rolle. Der breiten Öffentlichkeit kam dies am 11. September
1909 zu Bewußtsein, als der LZ 3 auf dem Flug zur „Internationalen Luftfahrtausstellung
" in Frankfurt die Stadt überflog. Die Aufgeschlossenheit der Freiburger
für die Ereignisse am Himmel riß nicht ab. Hier wurde die Grundlage für
die Begeisterung gelegt, die bei den „Oberrheinischen Zuverlässigkeitsflügen" in
den folgenden Jahren die Stadt und ihre Bevölkerung erfaßte. Der „1. Zuverlässigkeitsflug
am Oberrhein" wurde vom 19. bis zum 27. Mai 1911 durchgeführt. Er
führte in 7 Etappen von Baden-Baden über Freiburg, Mülhausen, Straßburg, Karlsruhe
, Heidelberg, Mannheim, Mainz, Frankfurt nach Darmstadt. Leider war durch
den Absturz des Fliegers Laemmlin ein Todesfall eingetreten und es ist bezeichnet
für die damalige Haltung, daß durch freiwillige Spenden für den Unterhalt der
Witwe und der Waisen gesorgt wurde. Die Vorbereitungen für den ersten Zuverlässigkeitsflug
liefen bereits im Sommer 1909 an. Für die örtliche Organisation war
der „Breisgau-Verein für Luftschiffahrt e. V." zuständig, während die Gesamtveranstaltung
vom „Kartell südwestdeutscher Luftschiffer-Vereine" unter dem Prinzen
Wilhelm von Sachsen-Weimar und unter Protektion des Prinzen Heinrich von
Preußen durchgeführt wurde. Vor diesem Zuverlässigkeitsflug hat es in Freiburg
nur gelegentlich einzelne Vorführungen von Luftfahrzeugen, wie die des Bleriot-
Eindeckers, gegeben, die von auswärtigen Veranstaltern durchgeführt wurden und
die den Breisgau-Verein für Luftschiffahrt unter dem Vorsitz des Generals der
Infanterie Gaede nicht befriedigt haben. Zur attraktiven Ausgestaltung der Flugtage
hatte der Luftschiff er-Verein Freiburg Vorführungen von Freiballonen, lenkbaren
Luftschiffen und Flugmaschinen angekündigt.

Der Start zum ersten Zuverlässigkeitsflug am Oberrhein sollte am 20. Mai 1911
in Baden-Baden stattfinden. Am selben Tag wurde bereits in Freiburg ein Schaufliegen
veranstaltet. Eine herbe Enttäuschung erlebten allerdings die über zehntausend
Zuschauer, die am Samstag, dem 20. Mai 1911, das Exerzierplatzgelände besuchten
. Infolge schlechten Wetters konnten die Maschinen in Baden-Baden nicht
wie vorgesehen starten, so daß die Zuschauer zunächst auf den Nachmittag vertröstet
wurden. Der Start der Flugzeuge in Baden-Baden und die demzufolge zu erwartende
Ankunft in Freiburg sollte durch Böllerschüsse vom Schloßberg aus an-

59


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0061