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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0065
ment 113 durch gemeinsame Übungen, u. a. durch eine kombinierte Luftaufklärungsübung
1913 bei Schallstadt, bekannt war. Stationiert war die 3. Kompanie
des Fliegerbataillons Nr. 4. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde die Fliegerstation
zunächst als Etappen-Flugplatz benutzt, der später nach Neu-Breisach
verlegt wurde. An seine Stelle kam eine Armee-Fliegerabteilung, die im Hinblick
auf die stärkere Tätigkeit französischer Flugzeuge über Freiburg Ende 1916 nach
Müllheim kam. Nun wurde Freiburg Standort der Kampf-Einsitzer-Staffel 4b,
die man heute als Jagdfliegerstaffel bezeichnen würde, und die die Flugabwehr auf
dem Schloßberg unterstützen konnte. Beide Maßnahmen, Flugabwehrkanonen
und Kampfeinsitzer (Jagdflugzeuge), waren erforderlich, um der Aktivität französischer
Flugzeuge über Freiburg Einhalt zu gebieten. Die Stadt bekam bereits im
ersten Weltkrieg mit Karlsruhe und Mannheim die Wirkungen moderner Luftkriegsführungen
zu spüren.

Die Flugabwehr bestand aus einer Stabsoffiziersstelle, einer Kommandantur für
Flugabwehr mit Funkstation, Scheinwerfern und Fliegerabwehrkanonen. Die Flughauptwache
lag ab Dezember 1914 auf der Ludwigshöhe des Schloßberges, nach
neuen, mündlichen Berichten von Augenzeugen auf dem „Hinteren Schloßberg"
im Areal des ehemaligen Adlerschlosses der Vaubanschen Befestigungen (1678 81).
Die Fliegerstation auf dem Flugplatz wurde von der 3. Kompanie des Fliegerbataillons
Nr. 4 belegt. Ihr standen rund 10 Kampf einsitzer der Typen Fokker,
Roland-Haifisch, Albatros D III und D V zur Verfügung. Gegen Ende des Krieges
fand eine Umrüstung auf die modernen Jagdflugzeuge „Siemens D V" statt.
Zugleich wurde die Einheit in „Jagdstaffel 84" umbenannt. Erster Füher war
1916/17 Rittmeister Wulf, 1917/18 Leutnant Dr. Eugen Weber und 1918 Offiziers
-Stellvertreter Paul Leim. Ihm verdankt der Verfasser die Angaben über die
Belegung des Flugplatzes bezüglich der Kampfeinsitzer. Leim ist Ehrenpräsident
des „Breisgauvereins für Luftfahrt" und lebt heute in Hausach. Zu den „Alten
Adler" jener Jahre zählt auch Leopold Ansiinger, der jetzt hochbetagt in Freiburg
wohnt. 1913 machte er sein Fluglehrer-Patent bei den Goedecker-Flugzeugwerken
in Mainz-Gonsenheim. Noch bis zum zweiten Weltkrieg war Ansiinger als Fluglehrer
tätig, zeitweise auch in Freiburg.

Uber der Stadt und ihrer Umgebung wurden insgesamt 10 Flugzeuge abgeschossen
. Zwei Maschinen gingen allein auf das Konto des Unteroffiziers Böhme, der
sie am 25. 9.1915 zur Landung bei Elzach zwang. Der Luftkrieg fand offensichtlich
unter gleich starken Gegnern statt, denn in dieser Zahl sind die Erfolge der Fliegerabwehr
auf dem Schloßberg enthalten.

Nach Angaben von Ernst Scheu wurden 1919 die Flugzeuge in Straßburg den
Franzosen übergeben. Es scheint sich dabei jedoch nur um einzelne Maschinen,
wahrscheinlich die neueren Typen, gehandelt zu haben. Einige Flugzeuge gelangten
nach Halberstadt. Von dort aus sollen sie teilweise noch an Freikorpskämpfen
teilgenommen haben.

Im Laufe des ersten Weltkrieges wurde in Ergänzung der Fliegerstation mit
Schulbetrieb und der Kampfeinsitzerstaffel noch eine weitere, militärische Einrichtung
auf dem Flugplatz geschaffen: Die Militärfliegerschule. Kommandeur der
Freiburger „Fliegergeschwaderschule", so lautete die offizielle Bezeichnung, war

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