Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0066
Oberstleutnant Francke. Er wurde auch beauftragt, eine 550 bis 600 Mann starke
Fliegerersatzabteilung mit Werft in Freiburg aufzubauen. Ihre Einrichtung, für
den August 1915 vorgesehen, scheiterte nicht nur an der Frontnähe, sondern auch
an den räumlichen Unzulänglichkeiten. Weder die Stadtverwaltung noch die Freiburger
Regimenter waren willens, Gelände und Baulichkeiten zur Verfügung zu
stellen. Diese Haltung war für Kriegszeiten um so erstaunlicher! Francke verlegte
1916 seine Einheiten nach Leipzig-Heiterblick.

Der Neubeginn in der Weimarer Zeit

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges verwandelte sich der „Exi" zunächst
wieder in Wiesen- und Ackerland und in Sportplätze. Der Friedensvertrag von
Versailles, am 28. 6. 1919 unterzeichnet, bringt nicht nur ein Flugverbot für das
gesamte Reichsgebiet, sondern auch eine 50 km breite entmilitarisierte Zone am
Oberrhein. Diese bleibt auch bestehen, als das Flugverbot für Deutschland im Februar
1922 aufgehoben wird. Mit ihr bleibt auch das Flugverbot am Oberrhein in
Kraft.

Die rege Flugtätigkeit im übrigen Reichsgebiet und die daran geknüpften wirtschaftlichen
Erwartungen erwecken in Freiburg den Wunsch, den seiner militärischen
Einrichtungen entblößten Flugplatz für private Zwecke wieder herzurichten,
um den Anschluß an das Luftverkehrsnetz rechtzeitig zu finden.

In seiner Sitzung vom 27. April 1925 beschloß daher der Stadtrat, durch Einebnen
von Äckern und Wegen den Platz wieder herzurichten. Pachtverträge
mit den Nutzungsberechtigten wurden aufgehoben und der Gedanke, das ganze
Gelände für Sportplätze vorzusehen, fallengelassen. Die Initiative ging von dem
zuständigen Referenten, Bürgermeister Hölzl aus. Er wurde unterstützt durch den
Fluglehrer Haal und den ehemaligen Hauptmann im Richthofen-Geschwader,
Karjus. Bereits im Juli 1925 waren diese Arbeiten durch das Städtische Gartenamt
unter Gartenbaudirektor Schimpf und private Unternehmer abgewickelt. Für die
Arbeiten wandte die Stadtverwaltung seinerzeit 55000-62000 Reichsmark auf.
Am 10. Oktober 1925 wurde dem Stadtparlament ein weiterer Kreditantrag über
20 000 Reichsmark für die Flugplatzerweiterung in zwei Projekten vorgelegt. In
zwei Teilausbauten sollten einmal 510000 qm und einmal 260 000 qm Flugplatzgelände
durch Ablauf weiterer Pachtverträge und durch Einebnen von Schützengräben
und Granattrichtern gewonnen werden. Auch diese Arbeiten wurden recht
schnell, und zwar im November 1925, abgewickelt. Neben dem Gartenamt war
das Tiefbauamt unter Oberbaurat Butz an diesen Arbeiten.beteiligt. Ein Jahr später
, im September 1926, verfügte der Flughafen über ein Gelände von 400 000 qm
und 300 000 qm Rollfeld. Die Roll-Länge von Ost nach West betrug 900 m, Nordost
nach Südwest 500 m und von Südost nach Nordwest 800 m. Die Tankanlage
der vormaligen Militärfliegerschule mit einem Fassungsvermögen von 3000 Liter
stand ebenfalls zur Verfügung. In der ehemaligen Fliegerkaserne wurde 1927 eine
Polizeiflugwache mit Sirene untergebracht, nachdem bereits 1925 eine Unfallstelle
durch die Bereitschaftspolizei in der Hugstetter Straße betreut wurde. Alles in

64


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0066