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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0070
1926 waren 45 °/o des Platzangebotes von Freiburg aus genützt. Bei 84 Flugtagen
in der Zeit vom 3. 7.-11. 10. 1926 konnten 93 °/o der geplanten regelmäßigen
Flüge bei 19 320 Flugkilometern durchgeführt werden. In dieser Zeit kam auch die
ehemalige militärische Kraftfahrzeughalle zum Areal des Flugplatzes.

Auf politischer Ebene bahnte sich ebenfalls eine Wendung an. Am 28. April 1926
unterstützte im Karlsruher Landtag Dr. Föhr die Einbeziehung Freiburgs in die
mit RM 320 000 vorgesehenen Subventionen für den Luftverkehr und sprach sich
für den Anschluß an das oberrheinische Streckennetz aus. Doch auch die weiteren
Monate brachten Enttäuschungen für die in Freiburg am Flugverkehr interessierten
Kreise der Bürgerschaft und der Stadtverwaltung. Direktor Angenheister von der
„Luftverkehrsgesellschaft Schwarzwald" sprach sich sehr bitter über die unfruchtbare
Arbeit und die dilatorische Behandlung der Fluglinienfragen seitens der
Karlsruher Ministerien aus und drohte sogar mit einer Liquidation des Unternehmens
. Die „Preußen" in Berlin standen den Freiburger Wünschen wesentlich aufgeschlossener
gegenüber. Die deutsche Lufthansa, deren Direktor Erhart Milch - der
spätere Generalfeldmarschall und Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium -
war, veranlaßte zahlreiche Rechenkunststücke, um die finanziellen Voraussetzungen
für einen Liniendienst Berlin-Karlsruhe, Karlsruhe-Freiburg, Freiburg-Stuttgart
und evtl. Stuttgart-Freiburg-Basel-Südfrankreich, zu ermöglichen. Auch der zuständige
städtische Referent, Bürgermeister Hölzl, war des Feilschens mit Karlsruhe
über die Beteiligung an der Oberrheinlinie überdrüssig geworden und entschied sich
mit Notiz vom 10. 6. 1926 für eine Linienführung mit Stuttgart. Nachdem im
Spätsommer 1926 die Aufhebung der Beschränkung des deutschen Luftfahrzeugbaues
sowie die Zurückziehung des „Interalliierten Luftfahrt-Garantie-Komitees"
verfügt wurde, waren die Weichen für einen kontinuierlichen Flugverkehr in Freiburg
gestellt.

Bereits am 3. 7. 1926 wurde die regelmäßige Fluglinie Freiburg-Stuttgart eröffnet
. Die Maschinen flogen in Freiburg um 11.40 Uhr ab und landeten in Stuttgart
-Böblingen um 12.50 Uhr. Der Rückflug ging ab Stuttgart 13.10, an Freiburg
14.20. Die Werbung für die Fluglinie nach Stuttgart wurde sehr intensiv und attraktiv
betrieben. Die Gegenüberstellung der Flugdauer mit der Eisenbahnfahrt erbrachte
eine Differenz von über 3 Stunden Zeitgewinn zugunsten der Fluglinie.
Demgegenüber stand lediglich ein um 4,60 DM höherer Flugpreis. Der Flugpreis
betrug RM 25-, während eine Eisenbahnfahrkarte 2. Klasse zu jener Zeit RM
22.40 kostete. Vor allen Dingen wurden die Anschlußflüge nach Erfurt, Halle,
Berlin, Nürnberg, Leipzig, Dresden, München und Wien herausgestellt. Selbstverständlich
war der Autozubringerdienst von und zum Flugplatz, sowie 10 kg Gepäck
in den Preisen inbegriffen. Neben dem Liniendienst wurden tägliche Rundflüge
über Freiburg und dem Schwarzwald offeriert, und dabei besonders auf das
wundervolle Gebirgspanorama hingewiesen. Auch die sportlichen Flugveranstaltungen
fanden in Freiburg weite Beachtung. So fand am 5. und 6. Juli 1926 der
„Süddeutschlandflug" statt, der mit dem Deutschlandflug und den Flugtagen des
BVL in den folgenden Jahren zu einer regelmäßig wiederkehrenden Einrichtung
wurde. Auch in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde die Tradition fortgesetzt.

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