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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0076
Verflechtung im Oberrheingebiet nicht im Interesse der neuen Reichsregierung läge.
Am 1. 1. 1935 nahmen im gesamten Reichsgebiet Luftämter ihre Tätigkeit auf, die
für die Streckensubventionen und die Linienführung zuständig wurden. Das für
Freiburg maßgebende Luftamt wurde in Stuttgart eingerichtet. Diesbezügliche
Funktionen privater Unternehmer, vor allen Dingen aber der Städte und der Länder
Baden und Württemberg, entfielen. Die städtische Flughafenverwaltung
als solche blieb jedoch bestehen. Die Entwicklung ging parallel mit einem weiteren
Ausbau der bestehenden Fluglinien durch Einrichtung eines Herbst-Winter- und
Frühjahrsluftverkehrs der „Deutsche Verkehrsflug". Außer im Sommer wurde
jetzt auch im Herbst, im Winter und im Frühjahr die Linie nach Karlsruhe-Mannheim
beflogen, und zwar bis zu sechsmal wöchentlich im Jahre 1934. Dann wurde
dieser zusätzliche Linienbetrieb eingestellt, so daß nur die Fluglinien Nr. 46 nach
Stuttgart und Nr. 49 nach Konstanz bestehen blieben. Diese Strecke erhielt eine zusätzliche
Subvention des Reiches und der Deutschen Lufthansa, die mit der Grenznähe
motiviert wurde. Eingesetzt waren die Flugzeugtypen Junkers F 13, Fokker
F II und Fokker F III. Ab Winter 1934 wurden die modernen Ju 160 und Me 20
verwendet. Interessant ist die hohe Frequenz des Winterflugbetriebes für den Liniendienst
nach Freiburg, der bei nur 10 % Ausfall täglich betrieben werden
konnte. Für diese gute Situation wird die Nähe der Wintersportgebiete als ausschlaggebend
angesehen. In anderen Städten war die Frequenz so gering, daß man
von dort größere Maschinen abziehen konnte, um die Platznachfrage für Freiburg
zu befriedigen.

Bei diesem Stand der Dinge war es verständlich, daß man Freiburg auch in den
internationalen Luftverkehr einbeziehen wollte. Vorgesehen waren die internationalen
Fluglinien 31 Zürich-Freiburg-Amsterdam, 12 Berlin-Freiburg-Bern, 22
Stuttgart-Freiburg-Barcelona. Im Hinblick auf die dadurch eintretende Verlängerung
der Flugzeiten hat das Reichsluftfahrtministerium diese Entwicklung jedoch
gebremst. Wie schon erwähnt, dürfte das außenpolitische Desinteresse an einer
internationalen Verflechtung für die Ablehnung maßgebend gewesen sein. Die Verlängerung
der Linie nach Basel scheiterte im Jahr 1933 an der Ablehnung durch
das Departement des Innern des Kantons Basel-Stadt. Trotzdem fanden die Freiburger
Anliegen tatkräftige Unterstützung durch den aus dem Breisgau stammenden
Freiherrn Marschall von Biberstein, der seinerzeit Geschäftsführer des Reichsverbandes
der deutschen Flughäfen war. Er sah auch eine Reichsstrecke Frankfurt-
Freiburg-Zürich vor, die dann im Sommer 1934 in abgewandelter Form kurzfristig
Wirklichkeit wurde. Geflogen wurde von Mannheim über Freiburg und Konstanz
nach Zürich, und zwar mit der Linienbezeichnung 49. Städtischerseits wurde
das Projekt durch Baurat List bearbeitet, während Direktor von Obisch von der
Deutschen Lufthansa sich ebenfalls unterstützend einschaltete. Dies war notwendig
, da die „Badisch-Pfälzische Luftverkehrs-A.G." in Mannheim die expansiven
Bestrebungen im Süden Badens mit scheelen Blicken ansah. Die bedeutende Stellung
Freiburgs im Luftverkehr dieses Bereiches zeigen die Zahlen der beförderten
Fluggäste im Jahre 1933. In Mannheim waren es 3343, in Freiburg 2198, in Karlsruhe
847, in Konstanz 570 und in Baden-Baden 424 Personen. Es war daher verständlich
, daß sich die Stadt gegen die Einstellung der Linienführung nach Kon-

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