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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0079
gebaut und ein eigenes Peil-Häuschen errichtet. Die Freiburger Station unterstand
der Hauptleitstelle in Stuttgart, das auch Sitz des Luftamtes seit 1936 war. Die
Frequentierung des Platzes, durch die 1935 entstandene und 1936 nach Freiburg
gelegte Luftwaffe, machte auch eine Erweiterung des Geländes notwendig. Zunächst
mußte eine Einschweb-Peilschneise angelegt werden. In den Jahren 1935 bis 1938
wurde der Platz in Etappen in Richtung Mooswald erheblich erweitert, um 1939
nach entsprechenden Meliorations-Arbeiten im Mooswald durch den Reichsarbeitsdienst
und weitere Rodungen seine jetzige Größe zu erreichen. Diese Arbeiten gingen
nicht ohne beträchtlichen Widerstand des Forstamtes und des „Reichsnährstandes
" vonstatten. Letztere Institution der nationalsozialistischen Ära war bestrebt
, möglichst viel bäuerliches Ackerland zu erhalten. Nachdem diese Einstellung
durch die Nähe der herauswachsenden Großstadt im Laufe der Zeit sowieso ad
absurdum geführt worden wäre, waren die Auffassungen des Forstamtes schon
besser fundiert und auch unseren heutigen Interessen am Landschaftsschutz verpflichtet
. Oberforstrat Dr. Schweigier wies auf die beträchtliche Störung des Alter-
klassenaufbaus im Mooswald hin, und setzte sich mit Herrn Schimpf vom Städtischen
Gartenamt und der Naturschutzbehörde für den Erhalt besonders schöner
Baumbestände ein. Vor allen Dingen war die Linde am ehemaligen Wachthaus des
Scheibenweges monatelanges Streitobjekt. Der Baum wurde als „das Schönste, was
in der dortigen Gegend zu finden ist" in einer Vorlage vom 5.3. 1935 bezeichnet.
Ein knappes Jahr später mußte die Linde auf Weisung des Luftkreiskommandos V
in München doch gefällt werden, da diese Behörde eine beträchtliche Gefahr für
die Flugsicherung in diesem Baume sah. Die Eingaben der Stadt und der Hinweis
alter Weltkriegsflieger, daß sie mit ihren alten Apparaten auch nicht an diesem
Baume hängengeblieben seien, und man von modernen Flugzeugen auch bessere
Leistungen verlangen könne, fruchteten nichts. Auch die Abholzung des Mooswaldes
schritt weiter voran. Allerdings konnte Landeskommissär Schwörer in seiner
Genehmigung für den Einschlag vom 11.1. 1936 doch das Zugeständnis machen,
die Arbeiten auf drei Jahre zu verteilen.

Die übrigen Voraussetzungen für die Ausgestaltung des Platzes waren dadurch
gegeben, daß man bereits 1934 die Sportplätze des Tennenbacher Feldes schloß.
Auch das 1927 erbaute Winterer-Stadion mußte 1939 abgerissen werden. Für die
Unterbringung des Personals der neuen vormilitärischen und militärischen Einrichtungen
wurde im Mai 1936 mit dem Ausbau der ehemaligen Fliegerkaserne begonnen
, die nun wieder von Wohnbauten in Zweckbauten umgestaltet wurde. Im gleichen
Jahr gelangte auch eine weitere Flugzeughalle in Holzkonstruktion der Firma
Carl Riehl aus Renchen zur Aufstellung. Die Halle war ursprünglich für einen
Flugplatz in Kehl gedacht. Nach Auflösung des „Deutschen Luftsportverbandes"
1936 wurde die Halle durch das „NSFK" und die Übungsstelle 15 der Luftgaureserve
benutzt. Bereits im Jahre 1937 stellte das „NSFK" den Antrag auf den Bau
einer dritten Flugzeughalle. Trotz der vormilitärischen Bedeutung dieser Parteigliederung
war es innerhalb von vier Jahren nicht möglich, diesem Wunsche des
„NSFK" Rechnung zu tragen. Die Akten geben darüber Auskunft, daß es Schwierigkeiten
in der Material- und Rohstoffbeschaffung gewesen sind, die dieses Anliegen
der Flieger nicht zur Verwirklichung kommen ließen. Zunächst war eine Eisen-

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