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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0087
hinderten Gauleiter Robert Wagner vertreten hat. Umrahmt wurde die offizielle
Begrüßung von dem aus 36 Mann bestehenden „NSFK-Stabmusikzug". Bei dem
Abendessen auf dem „Jägerhäusle" ist als Glosse zu vermerken, daß RM 111.60
als Bewirtungsmehrkosten entstanden, die zunächst Rätsel aufgaben. Es stellte
sich dann heraus, daß ein „NSFK"-Unterführer der Auffassung war, daß ein
feudales Abendessen nicht nur der Parteiprominenz, sondern auch seinen Absperrmannschaften
zustehen würde. Er lud sich und seine Leute folglich selber ein.
Die Stadt war nicht bereit, den relativ geringen Betrag von RM 111.60 zu übernehmen
und verhandelte noch bis zum Januar 1940 mit dem „NSFK" wegen der
Übernahme dieser Mehrkosten. Der Betrag wurde dann doch zu Lasten der Stadtkasse
abgebucht, nachdem Truppführer Richard Schmidt mit Schreiben vom 24. 1.
1940 erklärte, daß der Betrag nach dem „Endsieg" sicher bezahlt werden würde.
Auch sonst erwies sich die Stadtverwaltung in der Unterstützung parteilicher Institutionen
nicht großzügig. So hat sie einige Jahre früher den Wunsch des damaligen
Rektors der Universität, Professor Dr. Mangold, seine flugbegeisterten Studenten
bei der Anschaffung von Uniformen finanziell zu unterstützen, abgelehnt.

Freiburg und die „Deutschlandflüge"

Wie schon erwähnt, sind die „Deutschlandflüge" kein Ergebnis der vormilitärischen
Planungen des „Dritten Reiches". Sie wurden bereits 1925 ins Leben gerufen,
fußend auf der Tradition des „Lanz-Preises" und des „Prinz-Heinrich-Preises"
der Lüfte aus der Vorkriegszeit. Diese Veranstaltungen aus der Zeit der „Weimarer
Republik" gilt es zu würdigen. Die ersten Ansatzpunkte für die Fortsetzung der
Tradition der „Zuverlässigkeitsflüge" finden sich im Oktober 1925. Der „Baden-
Pfälzische Luftfahrtverein e. V." in Mannheim schrieb für den Juni 1926 einen
„Süddeutschlandflug" aus (Südwestflug), der die Strecke Mannheim-Karlsruhe-
Baden-Baden-Freiburg-Villingen-Konstanz-Stuttgart-Pforzheim - Bad Mergentheim
-Würzburg-Frankfurt und Darmstadt berühren sollte. Später wurde eine Erweiterung
nach Kempten-München-Augsburg und Nürnberg vorgenommen, wobei
auch Teilstrecken, je nach den Gegebenheiten der vorhandenen Flugzeugtypen,
geflogen werden konnten. Die Veranstaltung wurde noch als „Flugrennen" bezeichnet
, wobei bei der Bewertung deutsche Motorentypen den Vorrang erhalten
sollten, was die Benützung ausländischer Fabrikate nicht ausschloß. Auch hier erkennt
man den wirtschaftlichen Grundgedanken, der schon in den Jahren 1911 bis
1914 die „Zuverlässigkeitsflüge" bzw. die „Prinz-Heinrich-Flüge" bestimmte. Die
örtliche Ausrichtung lag in den bewährten Händen des „BVL"; die Stadt leistete
einen Zuschuß von RM 1500.- und eine Spende von RM 500.- unter der Voraussetzung
, daß die Maschinen, die Karlsruhe anfliegen, auch in Freiburg landen würden
. Auch hier kam die zumindest auf flugtechnischem Gebiet bestehende starke
Rivalität zwischen den Städten Karlsruhe und Freiburg zum Durchbruch. Am
5. 6.1926 landeten ca. 25 Flugzeuge von Villingen kommend in Freiburg, während
die restlichen Maschinen am 6. 6. 1926 Freiburg als Wendemarke umfliegen muß-

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