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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0096
den alle technischen und organisatorischen Leitungsstellen vereint. Sie blieben dann
allerdings der Luftwaffe vorbehalten.

Der Ausbau der Übungsstelle zur Pilotenvollschulung für die Scheine A und B,
zum Training und zur Umschulung, vollzog sich im Herbst 1937. Der jetzt von
Major Bärenfänger geleiteten Schule gehörten so berühmte Offiziere wie Prinz zu
Sayn-Wittgenstein als Fluglehrer an. Der Platz bot ein buntes Bild an Flugzeugtypen
. Zum festen Bestand scheinen folgende Typen gehört zu haben: Klemm L 20,
Arado-Doppeldecker Ar 65 oder Ar 66 und Ar 68, eine Focke-Wulf Fw 44, eine
Junkers W 34 und Gotha Go 145. Andere Maschinen wie Bücker 131 „Jungmann",
Focke-Wulf FW 56 „Stößer" und FV 58 „Weihe", Heinkel-Kadett und Klemm
32 B XIV, waren oftmals nur kurzfristig im Wechsel mit anderen Flugplätzen,
wie Landsberg, Crailsheim und Ingolstadt, stationiert. Für die Blindflugschule der
Luftwaffe in Erding war Freiburg Zielplatz. Die Flüge wurden mit der Ju 52
durchgeführt. Der gleiche Typ beflog in den letzten Jahren vor dem zweiten Weltkrieg
auch die Linie Freiburg-Stuttgart. In Anbetracht der sich ankündigenden
Kriegsereignisse wurde die Schule im August 1939 verlegt, wahrscheinlich nach
Kaufbeuren.

Zur Überwachung der Grenze nach Frankreich und zur Schweiz wurde 1938/39
eine Polizeifliegerstaffel ins Leben gerufen. Zunächst scheinen zwei armierte Arado
Ar 68 eingesetzt gewesen zu sein. Diese wurden jedoch bald durch zwei Schlachtflugzeuge
Henschel Hs 123 abgelöst. Auch ihr Dienst endete mit Kriegsbeginn.

Die Angaben über die Platzbelegung von 1936 bis 1945 leiden unter der Tatsache
, daß weder das Bundesarchiv noch das Militärgeschichtliche Forschungsamt
über Unterlagen über den Flugplatz verfügen. Die Akten wurden bei der Verlegung
der Einheiten mitgenommen und bei Kriegsende offensichtlich verbrannt. Der
Verfasser war daher genötigt, widersprüchliche Zeugenaussagen zu filtern. Diese
Unsicherheit kommt auch bei der Schilderung der Vorgänge bei Kriegsbeginn zum
Ausdruck. Anhaltspunkte liefert das sich im Freiburger Stadtarchiv befindende
Raumprogramm für das neue „Lufthansa-Empfangsgebäude".

In ihm sollten 1939/40 untergebracht werden: Lufthansa, Luftaufsicht, Polizei-
Flugbereitschaft, Radiosondenaufstiegsstelle, Wetterwarte, Flugsicherung, Luftnachrichtenamt
, Bildstelle und eine nicht näher bezeichnete Einrichtung für Luft-
waffenoffiziere. Nach Zeugenaussagen soll es sich um eine Abhörstelle gehandelt
haben. Die „ungeklärte Stelle" legt in Verbindung mit dem Luftnachrichtenamt
und der Bildstelle den Schluß nahe, daß von Freiburg aus spezielle Erkundungsflüge
durchgeführt wurden. Beobachter des Platzgeschehens jener Jahre nennen in
diesem Zusammenhang die Fliegertechnische Schule München und die Luftnachrichtenstelle
A7/VII Memmingen. Nicht sicher ist, ob dazu eine speziell eingerichtete
Ju 86 verwendet wurde. Mit Sicherheit war ein Aufklärungsflugzeug Do 17, später
ein Potez-Aufklärer und eine Ju 88 stationiert. Die Echolotflüge 1939 wurden von
einer He 111 durchgeführt. Sie endeten mit dem Absturz der Maschine in den
Mooswald.

Zu Beginn des Westfeldzuges war eine Staffel Me 109-Jagdflugzeuge auf dem
Platz stationiert. Da die technischen Einrichtungen einen Nachtflugbetrieb nicht gestatteten
, wurden die Maschinen abends nach Böblingen verlegt, um am frühen

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