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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0112
„Einsatz und Arbeitswille der deutschen Gefolgschafter sind im allgemeinen als
gut zu bezeichnen. Nach den Fliegerangriffen auf Freiburg und Offenburg am 27.
11. 44 hielt es ziemlich schwer, die Gefolgschafter wieder vollzählig an ihre Arbeitsplätze
zurückzubringen. . . . Die Spannung der Verkehrslage hat sich weiterhin
verschärft. Durch Feindeinwirkung wurden unausgesetzt Streckenunterbrechungen
verursacht. Gleichfalls durch Feindeinwirkung entstand erheblicher Ausfall
an Lokomotiven und rollendem Material."5

Genauere Angaben über Schäden und Verluste können einigen zufällig erhaltenen
Meldungen und Berichten entnommen werden. Unmittelbar nach dem Angriff
gab die Gauleitung einen kurzen Überblick:

„Am 27. 11. 1944 um 19.30 Uhr wurde das Stadtgebiet von Freiburg schwer
angegriffen. Insbesondere in der Innenstadt entstanden durch Abwurf einer großen
Anzahl neuartiger Minenbomben und einer großen Anzahl von Brandbomben
schwerste Schäden in den Wohngebieten. Alle Fernsprechverbindungen zerstört.
Fahnenbergplatz, Roteckstraße, Bahnhof Freiburg, Adolf-Hitler-Straße, Salzstraße
, Münststraße und sämtliche Straßen der Innenstadt verschüttet. Motorspritzen
konnten nicht anfahren. Kreisleitung Freiburg Volltreffer. Nach hier vorliegenden
Meldungen wurden 3000 Häuser total zerstört. Bisher 800 Gefallene."6

In einer Nachmeldung vom 4. 12. gab die Gauleitung Ergänzungen:

„Abwurf von etwa 2000 Sprengbomben, 142 Minenbomben, 40 000 Stabbrandbomben
, 1400 Stabbrandbomben mit Sprengsatz, 700 Phosphorbrandbomben. Personenverluste
: 830 Gefallene, 524 Verwundete, 1270 Vermißte." Als total zerstört
führt der Bericht auf: 4 Rüstungsbetriebe, Hauptbahnhof Freiburg, Post- und Telegraphenamt
, Kreisleitung, Bannführung der HJ- und SA-Standarte, Polizeipräsidium
und Landratsamt. Schwer beschädigt seien Wasserwerk und alte und neue
Universität. Außerdem seien 2100 Wohngebäude total zerstört, 453 schwer beschädigt
. Die Zahl der Obdachlosen wird mit 22 000 angegeben.7

Der Bericht des Wehrwirtschaftsoffiziers im Wehrkreis V vom 20. 12. 44 nennt
zum Teil erheblich höhere Schäden und Verluste, da bis zu diesem Zeitpunkt die
Abschlußmeldungen des Polizeipräsidenten mit erfahrungsgemäß höheren Zahlen
vorgelegen haben müssen. Die Bombenmenge beruht allerdings auf Schätzungen.

„In der Zeit von 19.55 20.20 Uhr wurde Freiburg i. Br. von etwa 400-500
Feindflugzeugen8 aus etwa 3500 m Höhe angegriffen. Der Angriff erfolgte 5 Minuten
nach dem Signal „öffentliche Luftwarnung" von Nordwest nach Südwest.
Schwerpunkt: Bahnanlagen, Stadtmitte, ferner Nord-, Nordwest- und Westteil
der Stadt und der Vorort Lehen und Betzenhausen. Abgeworfen wurden: 3000
Sprengbomben (200 Blindgänger und Langzeitzünder), 150 Minen (4 Blindgänger
), 50 000 Stabbrandbomben, 200 Phosphorbrandbomben, 20 Phosphorkanister,

5 Ebd., S. 20.

6 Meldungen der Gauleitungen über Bombenabwürfe und Fliegerschäden, Bundesarchiv Koblenz, NS 1/585,
fol. 374 f.

7 Ebd., fol. 384 f.

8 John Herington berichtet von 381 gestarteten Maschinen, von denen 375 mit 1696 t Bomben Freiburg
angegriffen haben. Vgl. Air Power Over Europe 1944 1945, Canberra 1963, S. 307.

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