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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0017
der letzte „Landvogt zuo hochburg" der in diesem großartigen, damals noch un-
zerstörten Schlosse residierte. Sein Nachfolger Wilhelm von Ow wohnte im Weiherschlosse
bei Emmendingen. Wieder durfte Böcklin die Zueignung eines Buches
entgegennehmen. Georg Pictorius von Ensisheim widmete ihm 1558 sein bei Petri
in Basel erschienenes Werk: „De herbarum virtutibus Saemilii Macri Veronensis
elegantissima poesis".

Von der Hochburg aus betrieb Böcklin seinen Erbschaftsstreit11 mit seinem
Schwager Philipp Jakob von Ampringen, der im gleichnamigen Orte wohnte.
Beide Parteien ließen sich durch angesehene Juristen vertreten: Böcklin durch den
königlichen Rat Georg Schmotzer von Ensisheim, Ampringen durch Basilius Amer-
bach in Basel, später den Stadtsyndikus von Straßburg Ludwig Gremp von Freudenstein
. Am Neujahrstag 1547 bat Böcklin seine in der Gesellschaft zum Ritter in
Freiburg versammelten Standesgenossen, „sie sollen ynn und mich vertragen". Aber
Ampringen weigerte sich, erneut einen gütlichen Tag mit Böcklin abzuhalten. Seine
Kinder sollten nicht reden: „wie hatt unsser vatter selig als ein besen vertrag angenommen
". In seinem Schreiben vom 6.1. 1547 an Basilius Amerbach fügte er hinzu:
„Dessen ich ob drissig jaren in rüwigem poses bin gewesen, das nimpt man mir jetz
gewaltig, gott erbarmss".

Böcklins freundschaftliche Beziehungen zu Basilius Amerbach in Basel wurden
durch dessen Vertretung der Rechte Ampringens nicht beeinträchtigt. Am 12.1.1562
übersandte Böcklin Amerbach sowie den Häuptern und dem Rat von Basel Neujahrswünsche
, zusammen mit dem „glessle vol des gueten gülden wassers". Neun
Jahre später nahm Amerbach anstelle Böcklins den Schwur des von Böcklin zum
Notar kreierten Eusebius Mertzius ab.

Der Markgraf entsandte seinen Landvogt zu Hochburg als seinen Gesandten auf
den nach Augsburg 1550 einberufenen Reichstag. Am 8. VII. 1550 traf Böcklin in
Augsburg ein und stattete alsbald dem Vertrauten des Kaisers Karl V., dem Bischof
Granvella von Arras, seinen Besuch ab. Uber seine Besprechungen berichtete Böcklin
dem in Pforzheim residierenden Markgrafen in großen Zügen, seinem Kanzler
Gut, „der beiden Rechten Doctor meinem lieben Herrn und Freund" die Einzelheiten
. Neben der allgemeinen Vertretung hatte Böcklin noch den besonderen Auftrag
übernommen, gemeinsam mit dem Dompropst Ambrosius von Gumppenberg
aus Basel „gütliche Traktaten mit Österreich" wegen Lösung der Pfandschaft von
Rötteln herbeizuführen12. Am 17. XI. 1550 schrieb er dem Markgrafen, er habe in
dieser Sache mit König Ferdinand eine Stunde gesprochen. Wenige Tage später riet
er dem Markgrafen in seiner bildhaften Sprache, die Räte für seine Sache zu gewinnen
: „wollte man zu einem Vertrag kommen, so muß man den Hoff mann und den
Jonas (der Böcklin zum „Morgenmahl" eingeladen hatte) mit des Teiffels Pfeil
schießen, da ich in Erfahrung kommen bin, dass sie sonst nicht laufen". Des Teufels
Pfeil mußte, wenn nicht ein goldener, so doch ein silberner sein. Aber der Markgraf
, ernst, streng und sparsam, wollte denen nichts geben, denen er nichts schuldig
war.

u Amerbachbriefe VI, 2760, 2894, 2896, 3003, 2894, 2896.

n GLA Karlsruhe, Abt. II, Ansprüche 146, Fasz. 75, ferner 50 Nr. 77a, Reichssachen.

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