Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0037
Sohn Philipp72. Am 8. VIII. 1556 verließ der Kaiser Brüssel. Mit 56 Schiffen segelte
er nach Spanien.

Böcklin scheint nach seiner 1554 im Domkapitel erfolgten Promotion zum Dompropst
von Magdeburg während des Jahres 1555 in der Nähe des Kaisers verblieben
zu sein. Im Juni 1555 berichtete der Licentiat Gamez, Gesandter des Königs
Ferdinand in Brüssel, daß der Vizekanzler Seid und Böcklin vom Bischof Arras zur
Abfertigung eines wichtigen und eiligen Bescheids zugezogen worden seien78. Der
Bescheid betraf den Lehensempfang des Kurfürsten August und die Vorkehrungen
in Niedersachsen.

Silbermedaille des Wilhelm Böcklin 1561. 27,7 mm Durchmesser, zugeschrieben dem Münzmeister Konrad
Schreck, neuerdings dem Kreis des Hans Schenck (1524 1572). Münzkabinett Stuttgart.

Dieses letzte Jahr seiner Tätigkeit im Dienste des Kaisers brachte auch Böcklins
Rangerhöhung: am 20. VIII. 1555 wurde er in Brüssel zum Pfalzgrafen, dem Co-
mes palatinus Caesareus, erhoben. So holte er den zeitlichen Vorsprung seines
Schwiegersohnes Schwendi noch rechtzeitig vor des Kaisers Abdankung ein.

Im Dezember 1555 brachen in Köln, durch den Neuerer Vels veranlaßt, religiöse
Unruhen aus. Böcklin hielt in Köln einen großen Rat ab, „darin sie sich einhellig
entschlossen, bei der alten christlichen Religion mit Darsetzung ihrer Leib und Güter
zu bleiben, gedenken auch kein andere Religion, dan sie von ihrer Mutter Brüsten
gesogen, so lang ein Stein von ihrer Stadt auf dem anderen liegt, anzunehmen
" 74. Vels und ein anderer Bürger, der die Gottheit Christi leugnete, wanderten
in das Gefängnis, der letztere solange, „ob er mit der Hilf Gottes zu Erkenntnis
seines Sohnes Christi wieder gebracht werden möchte"75.

Böcklins gegenreformatorisches Auftreten in Köln könnte als ein Übergang vom
kaiserlichen Dienst zur nächsten Etappe seines Lebens, seinem geistlichen Amt als
Dompropst, angesehen werden.

72 Brandl, Karl V. S. 542.

73 Druffel IV, 634, 9. VI., Brüssel.

74 Druffel 691 Note 1.

75 Herzog Christoph an Kurfürst Friedrich von der Pfalz.

35


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0037