Freiburger historische Bestände - digital

klar. Außerdem wird z. B. die Untersuchung von Burgen und Klöstern, die gewiß auch
zu den Siedlungsformen zu rechnen sind, vermißt.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß dem Benutzer dieses Handbuchartikels eine
große Zahl von besonders im zweiten Teil sehr übersichtlich und gut aufgearbeiteten Informationen
über Entwicklung und Formenschatz der Siedlungen, vor allem der ländlichen
, zur Verfügung steht. Von Nutzen ist auch die sehr umfangreiche, alphabetisch
geordnete Literaturliste (S. 43 59 mit rd. 230 Titeln).

W. Raum

Alfons Schäfer / Helmut Weber (Bearb.), Inventar der handgezeichneten Karten und
Pläne zur europäischen Kriegsgeschichte des 16. 19 Jahrhunderts im Generallandesarchiv
Karlsruhe. Stuttgart 1971 (W. Kohlhammer). XL und 307 S., 8 Abb. (Veröffentlichungen
der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg Bd. 25).

Eingedenk dessen, daß mit zunehmender geschichtlicher und landeskundlicher Forschungsarbeit
Karten und Pläne „gegenwärtig zu den am meisten benützten Archivabteilungen
" gehören, jedoch „Inventare über die Karten- und Planbestände größerer Archive
bisher noch eine Seltenheit" sind wie im Vorwort vermerkt - hat A. Schäfer unter Mitarbeit
von H. Weber die mühevolle und verdienstvolle Bearbeitung und Herausgabe
eines solchen, hier thematisch bestimmten und umgrenzten Inventars von Karten- und
Planbeständen eines staatlichen Archivs, des Badischen Generallandesarchivs Karlsruhe,
unternommen. Das Verdienst ist auch insofern groß, als es sich hier um die Erschließung
einer recht heterogenen Sammlung mit Material zur europäischen Kriegsgeschichte über
einen Zeitraum von rund 300 Jahren und von 18 verschiedenen Ländern handelt. Die
aufgeführten Karten und Pläne entstammen überwiegend der im Badischen Generallandesarchiv
verwahrten Plan- und Kartensammlung des großherzoglichen Hausfideikom-
misses, daneben der allgemeinen Kartensammlung sowie den Abteilungen 46 und 65 das
GLA.

Das Inventar mit den insgesamt 1520 Nummern umfassenden Kartenregesten ist im
großen gegliedert nach A) Deutschland (mit 9 nach den verschiedenen Kriegen des 16. 19.
Jahrhunderts durchgeführten Untergliederungen, wobei für den Oberrhein Breisach mit
seiner Umgebung besonders stark vertreten ist), B) Außerdeutsche Länder (17), C) Türkenkriege
, D) Manöverkarten. Neben den Regesten zu den Karten und Plänen aus Deutschland
nehmen diejenigen zu den Türkenkriegen den größten Umfang und wohl auch das
größte Interesse ein. Innerhalb der Untergruppen wurde eine alphabetische Ordnung
nach topographischen, d. h. im wesentlichen nach Orts-Stichworten durchgeführt. Im einzelnen
umfaßt jedes Kartenregest unter dem betreffenden Stichwort kurzgefaßte Angaben
über den Titel der jeweiligen Karte oder des jeweiligen Planes, Zeit und Ort der Entstehung
, Entstehungsstufen, Verfasser, Maßstab, Kartengröße, geographische Begrenzung,
Zeichnungsträger, Ausführungstechnik, Karteninhalt, Provenienz und Archivsignatur sowie
gegebenenfalls Hinweise auf Nebenkarten, Erläuterungen, Begleittexte und zugehörige
Archivalien.

Dem speziellen Inventarteil (307 Seiten mit Kartographenverzeichnis und Ortsregister
) vorangestellt ist eine 32 Seiten umfassende, gut fundierte Einleitung über die Umstände
der Entstehung der Kartensammlung einschließlich der zugehörigen allgemeinen
historischen bzw. historisch-kartographischen Zusammenhänge, über den Weg der Sammlung
ins Archiv sowie über die Gliederung des Inventars und die Grundsätze der Bearbeitung
. Den Schluß des borschierten - Bandes bilden 8 ganzseitige Schwarz-Weiß-Abbil-

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