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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0007
Die Küchlinsburg bei Waldkirch

Von Hermann Rambach

Im Banne der Stadt Waldkirch standen einst vier Burgen. Jede von ihnen verkörperte
einen anderen Burgentyp. Die Kyffelburg1 war ein mit Mauern und
Graben umgebener Ansitz. Sie lag unmittelbar hinter dem Kloster. Die Reste der
recht umfangreichen Schwarzenberg erheben sich auf dem Gipfel des gleichnamigen
Berges2, einem Ausläufer des Kandels. Auf der rechten Talseite ragen auf einer
Bergnase die stattlichen Überreste der Kastelburg empor3.

Hier beschäftigen wir uns mit der Küchlinsburg4. Sie war ein Wasserschloß.
Welchen Namen sie zur Zeit ihrer Erbauung trug, wissen wir nicht. Erstmals
erscheint sie im Jahre 1301 und war im Besitze des Ritters Egenolf Küchlin. Sie
wird das „hus usserhalb der Stetten ze Waltkilch" genannt5. Nach ihren jeweiligen
Besitzern änderte sich später ihr Name in Reinachisches- und zuletzt des Pröpsten
Schlößle. Wenn die Waldkircher vom „Schlößle" reden, dann meinen sie jene
Gegend in der Oberstadt, in welcher noch im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts
Reste eines Wasserschloßes zu sehen waren. Der später etwas weiter kandel-
wärts angelegte „Schlößleweiher" galt noch in meiner Kinderzeit als jener geheimnisvolle
Ort, aus dem der Storch die Familien im Städtle mit Nachwuchs versorgte.

Insgesamt 197 Jahre befand sich die Burg im Eigentum der Familie Küchlin. Ihr
Name haftete noch an der Burgstelle, als die Gebäude längst zerstört waren. Über
ihre genaue Lage unterrichten uns die Gemarkungspläne von 17866, 1794 und
18277. Weder von der Burg, noch von der Ruine ist ein Bild erhalten geblieben.
Zeitgenössische Beschreibungen geben so wenig her, daß sich aus ihnen auch nicht
annähernd eine Vorstellung von ihr machen läßt. Nur das Güterbuch von 1567
lüftet etwas den Schleier. Mehr wie Andeutungen ergeben sich auch nicht aus dieser
Quelle8.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Stadt Waldkirch daran interessiert, aus
den vom Staat säkularisierten Gütern des St. Margarethenstifts das Areal des

1 Roth von Schreckenstein, Beiträge zur Geschichte des Stifts und der Stadt Waldkirch, Zeitschrift für die
Geschichte des Oberrheins (ZGO) Bd. 36, 212 ff. Wetzel, Max, Waldkirch im Elztal, (Wetzel), Freiburg
1912. Rambach, Hermann, Die Kyffelburg in der Dettenbachstraße, Badische Zeitung, Nr. 7 und 8 vom
11. und 12. Januar 1972.

2 Kraus F. X., Die Kunstdenkmäler des Großh. Baden, VI. Bd. Kreis Freiburg; Tübingen Leipzig 1904.
S. 516. Wetzel, S. 256.

3 Kraus a. a. O. S. 516 f. Wetzel, S. 346 f. Rambach, Hermann, Die Kastelburg bei Waldkirch, II. Aufl.
Waldkirch 1969.

4 Roth v. Schreckenstein ZGO 36 S. 215 ff.Kraus a. a. O. S. 514. Wetzel, S. 318 ff.

5 Roth, wie Anm. 4.

6 Elztäler Heimatmuseum Waldkirch.

7 Stadtarchiv Waldkirch (StAW) D 2 und D 7.

8 Bad. Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) 66/4304.

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