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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1975/0099
Zum Lob Emmendingens gegenüber Freiburg

vor 175 Jahren

Bei Samuel Flick in Basel war ein „Taschenbuch für 1799" von Johann Georg
Jacobi und seinen Freunden herausgegeben worden, dem als Titelkupfer eine Freiburger
Ansicht von Johann Jakob Mechel nach einer Zeichnung von Joachim Finnweg
beigegeben war (Finnweg stammte aus Kaiserstuhl im Aargau, er war nachmalig
- 1823-32 - als Kreisrat in Freiburg tätig); in Ergänzung hierzu hatte der
Freiburger Professor der Schönen Wissenschaften den Redakteur des Freiburger
Wochenblattes, Franz Xaver Schnetzler (mit Jacobi befreundet, wirkte auch als
Gerichtsbeisitzer) „zu einer kleinen Skizze seiner Vaterstadt und ihrer Umgebungen
" gebeten (vgl. Peter Paul Albert, „Freiburg im Urteil der Jahrhunderte. Aus
Schriftstellern und Dichtern dargestellt", Freiburg 1924). Jacobi selbst hatte ja
schon wiederholt zum Lob seiner Wahlheimat eine Reihe von Gedichten verfaßt
(vgl. hierzu auch den Beitrag „Johann Georg Jacobi und was er über Freiburg
dichtete und dachte", in: Schauinsland XXXVII von 1910, S. 77-101), nun aber
wollte er von einem dafür besonders Zuständigen eine entsprechende Würdigung
in Prosa hören und publizieren.

Ein Jahr später gab Jacobi sein „Ueberflüßiges Taschenbuch für das Jahr 1800"
heraus (bei Friedrich Perthes in Hamburg), darin findet sich als erster Beitrag des
Hauptkapitels „Frühling" der des Emmendinger Hofrats Friedrich von Zinck „An
Herrn Schnetzler" (dazu vgl. Heinrich Maurer, „Emmendingen vor und nach seiner
Erhebung zur Stadt", 1912, S. 117ff.). Der „Offene Brief" umfaßt 14 S. und
ist vom 24. März 1799 datiert. In seiner Art ist er ein noch heute genußreich zu
lesendes Kabinettstück, das gewissermaßen schon ein Stück Biedermeier vorwegnimmt
. Wir zitieren im folgenden einige wesentliche Stellen und kommen von Fall
zu Fall auch auf die Schnetzlerschen Ausführungen hinsichtlich des Freiburglobs zu
sprechen.

Zinck beginnt damit, daß er die Schnetzlersche Freiburg-Beschreibung aufführt
(„hat mir viel Freude gemacht, und mich auf mancherley Weise sehr interessirt").
Und schon kommt er auf die „Nebenbuhlerschaft" zu sprechen, die „zwischen Ihrer
Vaterstadt und Emmendingen ... an Rom und Carthago erinnert" (!). Er fährt
fort: „Zwar ist Emmendingen kein Carthago, freylich aber auch Freyburg nicht
völlig die Stadt auf den sieben Hügeln . .. und habe deswegen gegen Ihre Lobpreisung
... verschiedenes einzuwenden . .. Daß Sie ins Schöne gemahlt haben, verdenke
ich Ihnen nicht, weil, nach Lessings Conti, jeder Mahler schmeicheln muß;
und - weil es Ihre Vaterstadt betrifft." Wie Zinck anschließend bemerkt, ist „Emmendingen
... zwar also meine Vaterstadt nicht..." (er wurde 1752 in Gatter-
städt/Thüringen geboren und wohnte seit 1777 in Emmendingen), doch ertrüge er
es ganz und gar nicht, „wenn es neben dem stolzen Freyburg in der Dunkelheit
zurückbleiben sollte".

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