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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 39
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0041
Die Stadtgründungen der Herren von Schwarzenberg

Von Hermann Rambach

Den Stadtgründungen des Mittelalters gingen gewöhnlich längere Vorbereitungen
voraus. Politische Kräfte waren der Motor; das Ziel, wirtschaftliche Vorteile
wie auch Machtzuwachs zu gewinnen wurden zwar erstrebt doch nicht immer in
vorgestelltem Maße erreicht.

Die von den Herren von Schwarzenberg gegründeten Städte liegen im Elztal
auf Grund und Boden des Reichsklosters St. Margaretha in Waldkirch. Die Schwarzenberger
waren Schirmvögte über dieses Kloster. Das mit nur geringen Einkünften
versehene Amt nützten sie jedoch so sehr für ihre Zwecke, daß sie sich aus den
Klostergütern im Laufe der Zeit eine eigene Herrschaft schufen, die ihnen erlaubte
als Beherrscher der ihrem Schutz anvertrauten Ländereien aufzutreten.

Von dem Tage, an dem Conradus nomine de Waltchilicha im Gefolge des Herzogs
Bertold von Zähringen im Jahre 1109 erscheint, bis zu jenem 8. August des
Jahres 1300, an dem Johann und Wilhelm von Schwarzenberg ihre Stadtgründung
im vorderen Elztal mit der Verleihung der Stadtrechte an die Bürger von Waldkirch
krönten, ist ein weiter Weg.1

Erste Etappe auf dem Weg zur Macht war der Namenswechsel. Noch 1112
nannte Konrad sich Vogt von Waldkirch, nach 1122 aber Konrad von Suarcinberc
und 1152 Konrad von Suarcinberc Vogt der Kirche zu Waldkirch.2 Der Grund für
diese Namensänderung ist nicht schwer zu erraten. Konrad hatte als Schirmvogt des
Klosters ursprünglich seinen Wohnsitz in Klosternähe, wahrscheinlich auf einer der
beiden Burgen hinter dem Kloster, der späteren Küchlins- oder der Kyffelburg.3
Mit zunehmender Machtentfaltung hatte er es sich leisten können die Beschützung
der Klosterleute samt seinem seitherigen Wohnsitz einem Ministerialen zu überlassen
und sich den sich mehrenden Herrschaftsgeschäften zu widmen. Auf einem
Ausläufer des Kandels, dem Schwarzenberg, ließ er eine Burg erbauen und nannte
sich künftig nach dem Ort seines neuen Domizils.

Das Amt eines Schirmvogts des St. Margarethenklosters geht auf ein Diplom
des Kaisers Otto III. vom Jahre 994 zurück. Durch Adelheit, Gemahlin Ottos I.
und Enkelin des Stifterehepaars Herzog Burkard I. und Reginlinde, war nach
dem Tode der Herzogin Hadewig (der Gemahlin Burkards II.) das Kloster dem
sächsischen Kaiserhaus zugefallen. Als Otto III. sich in Sasbach am Rhein aufhielt,
stellte er am 22. Dezember 994 eine Urkunde aus, in welcher er dem Kloster ausdrücklich
seinen Rang als Reichskloster bestätigte und es in seinen Rechten den
Klöstern Reichenau und Corvey gleichstellte. Bezüglich des Schutzes der Klostergüter
verfügte der Kaiser: „Ein Vogt soll hier nur aufgestellt werden, wenn ihn die

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