Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 70
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0076
ten noch erhalten. Die älteste bekannte Stiftung in diese Kirche ließen ihr am 31.
August 1322 Uta von Schwarzenberg und ihre Söhne Herr Walter und Junker Ulrich
zur Einrichtung einer Priesterpfründe zukommen.136

Vor den Mauern der Stadt lag in der alten Stadt das Kloster und weiter Kandel-
wärts das Wasserschloß des Ritters Johannes Amman.137 Am Eingang in die Elz-
acher Vorstadt war das Bad und im Süden, in respektvollem Abstand vor dem Zi-
mintor das St. Nikolausspital mit Mühle und Pleuel.138 Vor der Stadt und in unmittelbarer
Nähe der Herrenmühle und dem Walkertor lag auch der Biesthof,
der in der Urkunde vom 21. Dezember 1354 als neben dem Haus derer von Ost
liegend, besonders hervorgehoben wird.139 An der Straße nach Freiburg stand unterhalb
des Spitals die St. Benediktkapelle, deren genauen Standort wir nicht kennen
. Möglicherweise wurde aus ihr später die hl. Kreuz- oder Schächerkapelle, die
erst 1837 abgetragen wurde. Weiter draußen, bei den Petershöfen, war die alte
Pfarrkirche St. Peter, die Urpfarrkirche von Waldkirch und einige hundert Meter
weiter, am Rand des Engewalds, die ebenfalls aus dem 8. Jahrhundert stammende
St. Martinskirche.140

Über den Bergbau fehlen zuverlässige Angaben. Einem alten Bericht zufolge soll
im Jahre 1099 die Silber- und Bleigrube bei der Martinskapelle auf getan und das
Schmelzwerk an der Elz erbaut worden sein. Die Erzgänge erstreckten sich aufwärts
über die Salzspitze und den Lauenbrunnen bis gegen das Castell Schwarzenberg
; das Erz darin war drei Ellenbogen mächtig und gab eine so reiche Ausbeute,
daß es außer dem Silber jährlich 400 Blätter Goldes lieferte. Ohne den ganzen
Wortlaut dieses reichlich phantasievollen Schriftstücks wiederzugeben, sei noch kurz
bemerkt, daß der Schmelzofen im Jahre 1211 mit allen Gebäulichkeiten abgebrannt
sein soll, worauf die Grubenarbeit ins Stocken geriet.141 Vor Jahren wurden im Unterlauf
des Wegelbachs an der Elz zahlreiche Glasschlacken gefunden, die auf eine
Quarzsandschmelze schließen lassen. Auf die Glasherstellung deutet im Wegelbachtal
der Gewanname „Glasgrube" hin, der in neuerer Zeit zu „Lasgrube" verketzert
wurde.

Wie Elzach Stadt wurde

Die von den Stadtgründern gehegten politischen Absichten sind hinreichend bekannt
und dargestellt. Doch die örtlichen Gegebenheiten bei der Anlage eines
städtischen Gemeinwesens liegen in Elzach anders wie in Waldkirch. Während dort,
getrennt von einer alten Siedlung, in der Talsohle eine völlig neue angelegt wurde,
haben wir es hier mit dem direkten Anschluß an eine seit geraumer Zeit bestehende
Niederlassung zu tun. Wie Karl Siegfried Bader eindeutig nachweist, ist die
Gemarkung Elzach nachträglich aus dem Gebiet des Meiertums Prechtal herausgenommen
.142 Das trifft nicht erst auf die von den Schwarzenbergern ins Leben gerufene
Stadt zu, sondern schon auf den älteren Siedlungskern um die Kirche (s.
Abb. 5).

Unter den dem St. Margarethenkloster zugehörigen Kirchorten kommt in der
Bulle des Papstes Alexander III.143 auch der Name „Eltavelt" vor, was nichts an-

70


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0076