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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 184
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0190
Als Stadtrat Weiß am 14. März 1806 dem Freiburger Magistrat vorschlug, wegen
der Notwendigkeit, „den mittleren Brunnen der großen Gasse wieder mit
einem passenden Brunnenstock zu versehen, seinen beyliegenden Entwurf als erste
Ideen, die zu was Besserem führen könnten"73, zu beraten, leitete er eine Entwicklung
ein, die den Bertholdsbrunnen74 entstehen ließ. Ein Vierteljahr später richteten
die Zunftmeister im Namen der Bürgerschaft ein Schreiben an die Ratsherren,
daß „jener Tag, an welchem wir aufgefordert sind, unserem (neuen) gnädigsten
Fürsten Treue und Gehorsam zu schwören, zum bleibenden Andenken" werden
solle und „sich daher die dahiesige Bürgerschaft entschlossen habe, den schon früher
entworfenen Plan zu Errichtung eines Monuments bei dem mittleren Stadtoder
Hauptbrunnen in der großen Gasse aus ihren Privat-Mitteln auszuführen."
Zu der ersten Sitzung der Kommission für das „Zähringische Monument" waren
auch „3 Ausschußmänner der Beurbarung, welche die Kosten trägt", eingeladen.
Man beschloß, das Monument an der Stelle des Fischbrunnens anzubringen und
gleichzeitig eine neue Brunnenschale anfertigen zu lassen. Das Kommissionsprotokoll
verzeichnet den weiteren Verlauf der Aktion: „Wird durch Rath Weiß dem
Herrn Statuar Hauser der Weinbrennerische Aufriß gleich nach der Kommission
zur Verfertigung des Modells im größeren, etwa 2 Schuh hohen Maßstabe übergeben
, und ein beyläufiger Uiberschlag der Bildhauer Arbeit zum Vorlegen nächster
Kommissionssitzung gefordert. (19. July 1806) Vom 19ten Julius an wurde das
Modell, welches ganz in Holz gearbeitet wurde, und mit dem Boden der Schaale 27
Schuhe in der Höhe enthielt, von H Hauser unter der täglichen Direction des Raths
Weiss Verfertiget, und so viel es möglich war, jede Schwierigkeit erwogen und gehoben
. Auch wurden die Aufschriften bis zur ferneren Verbesserung nach dem
Maaßstabe eingetheilet und dem Modelle beygefüget. Am 6t Äugst wurde das
Modell fertig und von H Hauser dem Rath Weiß übergeben", der ihm dafür 27
Gulden und der Tochter einen Gulden Trinkgeld bezahlte.

Nach Begutachtung des Modells am 7. August 1806 schickte die Kommission sofort
zwei Mitglieder zusammen mit dem Steinmetzen Georg Riescher in die benachbarten
Steinbrüche ab, „um zu sehen, wie und wo die erforderlichen Steine einerley
Art herzubringen seyen." Bei der nächsten Kommissionssitzung am 18. August betrachteten
die Verantwortlichen im Spitalhof eine dort von Kunstmaler Küßwie-
der nach dem Hauserschen Modell gefertigte und aufgehängte Skizze, um die „allfällige
Größe der Zukünftigen Statue ermessen zu können." Daß sich auch der badische
Baudirektor Friedrich Weinbrenner mit einem Brief vom 29. Mai 1806 aus
Karlsruhe beratend in die Diskussion um die Gestaltung des Brunnens eingeschaltet
hatte75, beweist, welch bedeutungsvolles Werk auszuführen, sich F. A. X. Hauser
anschickte: „Über die von dem H. Rath Weiß so schön patriotisch gedachte Idee,
dem Stifter und Erbauer der Stadt Freiburg, Berthold dem Dritten, Herzog von
Zähringen, ein Monument zu errichten, welches zugleich die Hauptstraße zieren

Stadtarchiv Freiburg, Akten Brunnen, Paket 8 öffentliche und private Brunnen, A G, 16. 19. Jhdt.,
Heft „Erbauung des Bertholds Brunnen, ehevor Fischbrunnen 1806".

Freiburg im Breisgau Die Stadt und ihre Bauten, herausgegeben vom Badischen Architekten- und In-
genieur-Verein/1898, S. 486/487.
Wie Anmerkung 73.

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0190